Der iPhone-Konzern ist an der Börse so viel wert, wie kein anderes Unternehmen jemals zuvor.

New York - Apple hat den nächsten Rekord gebrochen: Der iPhone-Konzern ist an der Börse so viel wert, wie kein anderes Unternehmen jemals zuvor. Die Aktie schloss am Montag in New York auf ihrem Höchststand von 665,15 Dollar.

 

Fan-Gemeinde fiebert neuen Geräten entgegen

Damit kam Apple auf einen Börsenwert von rund 623,5 Milliarden Dollar. Den bisherigen Rekord hielt seit mehr als einem Jahrzehnt der Erzrivale Microsoft. Grund für den jüngsten Apple-Aufschwung ist die Erwartung neuer Produkte: Klar ist, dass demnächst ein neues iPhone-Modell kommt, außerdem wird über ein kleineres iPad-Tablet und wieder einmal auch über große Pläne für das Fernsehgeschäft spekuliert.

Es ist der bisherige Höhepunkt eines beispiellosen Laufs bei Apple: Erst im vergangenen Jahr hatte der Elektronikkonzern den US-Ölmulti ExxonMobil als wertvollstes börsennotiertes Unternehmen der Gegenwart abgelöst - und seitdem seinen Vorsprung stetig ausgebaut. Exxon kommt momentan auf einen Wert von 405 Milliarden Dollar. Der Wert von Microsoft hat sich nach dem Platzen der Dotcom-Blase mehr als halbiert und liegt inzwischen noch bei 257 Milliarden Dollar.

Steve Jobs riss das Steuer herum

Dabei war Apple zwischenzeitlich fast am Ende. Das war im Jahr 1997, als Microsoft mit seinem Windows-Computern den Konkurrenten zu überrollen drohte. Doch Gründer Steve Jobs, der Apple zwölf Jahre zuvor im Streit verlassen hatte, kehrte zurück und riss das Steuer herum. Im August 2011 trat der charismatische Firmenchef wegen einer Krebserkrankung zurück, im Oktober starb Jobs.

Doch sein langjähriger Vertrauter und Nachfolger Tim Cook hat die Erfolgsgeschichte nahtlos fortgeschrieben. Noch immer sind es allerdings Steve Jobs' Ideen und Weichenstellungen, von denen Apple zehrt. Am schnellsten wächst das iPad, das meiste Geld bringt jedoch das iPhone. Für den 12. September wird mit der Vorstellung des nächsten iPhone-Modells gerechnet.

Microsoft hatte nach Angaben von S&P Dow Jones Indices auf dem Gipfel des Dotcom-Booms am 30. Dezember 1999 einen Wert von 620,6 Milliarden Dollar erreicht. Apple knackte den Rekord bereits am Montag im Handelsverlauf.

Zwischen US-Beobachtern brach eine Diskussion aus, ob man den damaligen Microsoft-Wert nicht an die Inflation anpassen müsste. Danach entspricht der Kaufwert eines Dollars aus dem Jahr 1999 heute einem Wert von 1,38 Dollar. Microsoft wäre nach dieser Formel vor der Jahrtausendwende damals 856 Milliarden Dollar wert gewesen. Den historischen Rekord hielte bei der Berücksichtigung der Inflation allerdings weder Microsoft noch Apple: Nach Berechnungen des Columbia Journalis Review stünde IBM an der Spitze. Der Computerkonzern erreichte erreichte 1967 einen Marktwert von 192,3 Milliarden Dollar. Berücksichtigt man die Inflation der vergangenen 45 Jahre entspricht dies einem heutigen Wert von 1,3 Billionen Dollar.