München bleibt die teuerste Stadt in Deutschland, doch Stuttgart holt am schnellsten auf. Das ist die zentrale Botschaft des deutschlandweiten Marktberichts der Immobilienexperten von Jones Lang Lasalle.

Stuttgart - München bleibt die teuerste Stadt in Deutschland, doch Stuttgart holt am schnellsten auf. Das ist die zentrale Botschaft des deutschlandweiten Marktberichts der Immobilienexperten von Jones Lang Lasalle (JLL).

 

Die aktuelle Studie untersucht die Entwicklung der verlangten Mieten sowie der angebotenen Preise für Eigentumswohnungen in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart. Bundesweit habe der Anstieg der Mieten an Schwung verloren, heißt es in der Analyse. Die Angebotsmieten in Berlin und München sind im zweiten Halbjahr 2015 nur um ein bis zwei Prozent gestiegen. In Hamburg wurde sogar ein Rückgang der Mieten von einem Prozent registriert.

16 Euro pro Quadratmeter im Durchschnitt

In Stuttgart hingegen wurde ein Anstieg der Mieten um sieben Prozent verzeichnet. Dieser Preissprung wurde allein von Leipzig mit einem Plus von acht Prozent übertroffen. In absoluten Zahlen bedeutet das für Stuttgart einen Anstieg der Angebotsmiete von 11,50 Euro pro Quadratmeter im zweiten Halbjahr 2014 auf nun 12,35 Euro. Zum Vergleich: München liegt inzwischen bei einer verlangten Miete von durchschnittlich 16 Euro, Frankfurt bei 12,95 Euro. Stuttgart folgt den Zahlen von JLL zufolge auf dem dritten Platz.

Mit Blick auf den Erwerb von Wohneigentum gehen die Trends in Deutschland auseinander – erneut mit Stuttgart an der Spitze der Preisentwicklung. Die Immobilienexperten formulieren das so: „Bei den Kaufpreisen, für die zum Halbjahr noch insgesamt ein Anstieg zu notieren war, zeigte sich auf Jahressicht eine starke Differenzierung der Preise mit der schwäbischen Metropole als Top Performer.“ In Zahlen bedeutet das: Im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2014 – mit einem Durchschnittspreis von 3000 Euro pro Quadratmeter – wurde im zweiten Halbjahr 2015 in der Landeshauptstadt für eine Eigentumswohnung ein Durchschnittspreis von 3470 Euro pro Quadratmeter verlangt. Im Marktbericht heißt es dazu: „Den auf Jahressicht höchsten Anstieg aller acht untersuchten Städte verzeichnete erneut Stuttgart.“ Die Experten sprechen auf das ganze Jahr gerechnet von einem Plus von 15,5 Prozent im Vergleich zu 2014.

6080 Euro pro Quadratmeter für eine eigene Wohnung

Bundesweit liegt Stuttgart bei den Preisen für Wohneigentum noch auf dem vierten Rang. Am teuersten ist nach wie vor München mit einem durchschnittlichen Angebotspreis für eine Eigentumswohnung von 6080 Euro pro Quadratmeter. Auf den weiteren Plätzen folgen Frankfurt mit 3950 Euro und Hamburg mit 3790 Euro. Zum Vergleich: Leipzig liegt in dieser Rangfolge mit einem durchschnittlichen Angebotspreis bei Eigentumswohnungen von 1500 Euro auf dem achten und somit letzten Platz unter den deutschen Großstädten.

Die teuerste Lage ist JLL zufolge die Innenstadt mit einem Preis von 3940 Euro. Der größte Preissprung wurde mit 31 Prozent in Birkach, Plieningen, Degerloch, Möhringen und Vaihingen registriert.

Das mittlerweile hohe Miet- und Preisniveau in Stuttgart treibe die Suburbanisierung, also die Siedlungsbewegung ins Umland, wieder an, heißt es bei JLL. „Eine Entspannung des Stuttgarter Wohnungsmarktes ist aufgrund der knappen Baulandverfügbarkeit auch mittelfristig nicht in Sicht“, erklärt Sebastian Grimm, der Teamleiter Wohnungsbewertung bei JLL.