In Kooperation mit Meine Ernte bietet Klaus Brodbeck auf den Feldern in Möhringen wieder Gemüsegärten zum Mieten an. Damit trifft er einen Nerv.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Auch wenn die Nächte noch eiskalt sind, stecken Hobbygärtner bereits die ersten Samen in die Erde. Die so präparierten Töpfchen können freilich noch nicht ins Freiland, aber auf einer warmen Fensterbank wachsen die Pflänzchen schon heran. Doch nicht jeder hat das Glück, einen eigenen Garten zu haben. Gerade in Stuttgart ist beispielsweise die Nachfrage nach einem Stückle deutlich höher als das Angebot. Wer dennoch sein eigenes Gemüse anpflanzen und ernten möchte, kann einen Acker mieten. Es gibt verschiedene Anbieter. In Möhringen ist es zum Beispiel der Bio-Landwirt Klaus Brodbeck, der mit Meine Ernte kooperiert und in diesem Jahr auf vier verschiedenen Flächen Mietgärten bereitstellt.

 

Der Hobbygärtner kann sich zwischen dem kleinen Gemüsegarten mit 45 Quadratmetern für 259 Euro und dem Familien-Gemüsegarten mit 90 Quadratmetern für 479 Euro entscheiden. Klaus Brodbeck bereitet alles vor und sät verschiedene Sorten ein, los geht es dann Ende April oder Anfang Mai mit einem offiziellen Saison-Auftakt.

Vor allem in den Coronajahren waren die Mietgärten ein Trend

In der Vergangenheit waren die Mietgärten stets sehr gefragt – „vor allem in den Coronajahren“, sagt Klaus Brodbeck. Doch auch abgesehen von der Pandemie sei Gärtnern voll im Trend. „Selber Gemüse anzubauen und zu ernten, sich was Gutes tun und wissen, wo das eigene Essen herkommt, das ist vielen Menschen wichtig“, sagt der Landwirt. Hinzu komme: Auch wenn die Parzellen nicht ganz günstig seien, könne man doch durch eigene Arbeit die Kosten für Lebensmittel senken.

Wer einmal einen Gemüsegarten mietet, bleibt häufig dabei. „Es gibt viele Wiederholungstäter“, sagt Klaus Brodbeck. Doch auch wer neu sei, könne quasi nichts falsch machen. Auf dem Acker gebe es immer einen regen Austausch mit den benachbarten Gärtnern. Zudem bietet Klaus Brodbeck regelmäßig Sprechstunden an. meine Ernte versendet Newsletter mit Infos zu den Dingen, die gerade anstehen. Und auf der offiziellen Internetseite stehen viele Erklärvideos zur Verfügung.

Klaus Brodbeck erwartet ein gutes Gartenjahr. „Die Winterfeuchtigkeit genügt für die Anfangsphase. Und der Frost hat dem Boden gut getan und Schädlinge dezimiert“, sagt der Experte. Entscheidend sei aber natürlich die Niederschlagsmenge im Sommerhalbjahr. Falls es nicht regnet, kann man Wasser aus dem Tank am Feldrand nehmen. Aber nicht zu viel, warnt der Bio-Landwirt. „Das ist immer so ein Reflex, sobald die Sonne scheint, wollen alle gießen, obwohl der Boden noch feucht ist. Aber das ist eben die Fürsorge für die Pflänzchen“, sagt Klaus Brodbeck und lacht.