Bis Ende Mai werden 18 000 Haushalte in Stuttgart um eine Teilnahme an einer Befragung zum Mietspiegel gebeten. Das Verfahren zur Ermittlung der Vergleichsmiete ist umstritten. Warum?
Rund 18 000 zufällig aus dem Melderegister ausgewählte Haushalte haben dieser Tag Post vom Statistischen Amt der Stadt Stuttgart bekommen. Sie sind gebeten worden, bis Ende Mai an einer Befragung zum Mietspiegel teilzunehmen, die schriftlich oder online erfolgt. Der Mietspiegel ist wichtig, um die ortsübliche Vergleichsmiete zu berechnen, an der sich Vermieter und Mieter bei Erhöhungen und neuen Verträgen orientieren müssen. Alle zwei Jahre wird er aktualisiert. Dieses Mal ist die Teilnahme an der Befragung noch freiwillig, künftig muss auf spezifische Fragen zur Wohnung, wie Miethöhe, Mietänderungsdatum, Größe und Ausstattung geantwortet werden. Der Mietspiegel 2020/21 ergab eine um 7,7 Prozent höhere Vergleichsmiete – sie stieg von 9,60 Euro auf 10,34 Euro. Angelika Brautmeier vom Mieterverein, der mit dem Verein Haus und Grund sowie Vertretern der Amtsgerichtsbezirke Stuttgart und Bad Cannstatt und den Wissenschaftlern des Statistischen Amts in einem Arbeitskreis die Bedingungen festlegt, übt Kritik an preistreibenden Details des Mietspiegels, den der Gemeinderat verabschiedet.