Die Vorwürfe gegen Soldaten wegen mutmaßlichen Gräueltaten an der muslimischen Minderheit der Rohingya seien laut Militär in Myanmar nicht belegbar. Bei den Ermittlungen seien Tausende Bewohner befragt worden.

Naypyidaw - Das Militär in Myanmar hat Vorwürfe gegen seine Soldaten wegen mutmaßlichen Gräueltaten an der muslimischen Minderheit der Rohingya zurückgewiesen. Eine Untersuchung zum Verhalten der Truppen im westlichen Staat Rakhine habe keine entsprechenden Ergebnisse hervorgebracht, gab das Militär am Dienstag bekannt. Bei den Ermittlungen seien Tausende Bewohner befragt worden. Seit Ende August in Rakhine Gewalt ausbrach, sind mehr als 600 000 Rohingya von Myanmar nach Bangladesch geflohen.

 

In Bangladesch berichten die Flüchtlinge, myanmarische Sicherheitskräfte hätten Massaker und Vergewaltigungen verübt, Häuser geplündert und Hunderte Dörfer während Militäreinsätzen niedergebrannt.

Humanitäre Mittel bereitstellen

Beim Asean-Gipfel im philippinischen Manila sagte UN-Generalsekretär António Guterres am Montag vor der De-facto-Regierungschefin Myanmars, Aung San Suu Kyi, in dem Land mache die Eskalation der Tragödie Sorgen. Sie habe das Potenzial, Instabilität und eine Radikalisierung in der Region zu verursachen. Der kanadische Ministerpräsident Justin Trudeau erklärte, die Lösung der Krise müsse nachhaltig und gerecht sein. Sein Land wolle weiter humanitäre Mittel bereitstellen und zu politischen Gesprächen beitragen, damit die Vertriebenen zurück nach Myanmar kehren könnten.

Obwohl die Rohingya seit Jahrzehnten in Myanmar leben, werden sie von der überwiegend buddhistischen Mehrheit im Land nicht anerkannt. Dort gelten sie oftmals als muslimische Einwanderer aus Bangladesch. Den Vereinten Nationen zufolge gehören die Rohingya zu jenen Minderheiten weltweit, die am stärksten verfolgt werden.