RWE hat einen hohen Verlust verbucht und ruft nun die Politiker zu Hilfe. Doch die sollte nicht nur springen, kommentiert StZ-Korrespondent Wolfgang Koch.

Keine Panik, die Stromversorger verdienen trotz der Energiewende immer noch Geld mit ihren Kraftwerken, wenn auch nicht mehr so klotzig wie in den vergangenen Jahrzehnten. Gehandelt werden muss dennoch, denn die Energiewende ist finanziell aus dem Ruder gelaufen. Die Rahmenbedingungen müssen dringend angepasst werden. Sie sollen den Ausbau der erneuerbaren Energien voranbringen, müssen aber auch gewährleisten, dass die vorhandenen Kraftwerke nicht schlagartig entwertet werden.

 

RWE hat mit seiner Bilanz für 2013 gezeigt, was da droht. Außerordentliche Abschreibungen in Milliardenhöhe haben zu einem hohen Buchverlust geführt. Den nutzte der Vorstandschef Peter Terium nun, um die Politiker zu Hilfe zu rufen. Sie müssten handeln, verlangte er, und warnte nicht nur vor Ertragseinbrüchen in der Strombranche, sondern auch vor dem Rückzug energieintensiver Branchen aus Deutschland. Es war ein schriller Alarm. Er darf aber nicht zu unüberlegtem Handeln führen. Terium verlangt neue Hilfen der Steuerzahler, die den großen Energiekonzernen zugutekommen. Sie sollen für die Vorhaltung von Reservekraftwerken honoriert werden. Das kann teuer werden und den Ausbau der erneuerbaren Energien bremsen. Den Politikern sollte eine bessere Lösung einfallen, aber möglichst schnell.