Das erste Jahr als Daimler-Konzernchef läuft turbulent für Ola Källenius. Noch verrät der Nachfolger von Dieter Zetsche nicht, wie er mit einem Sparpaket die Talfahrt stoppen will. Damit werden die Erwartungen enttäuscht, dass möglichst bald klar wird, wie Daimler die Wende schaffen will, kommentiert Harry Pretzlaff.

Stuttgart - Zur Premiere zeigte sich Ola Källenius ziemlich zugeknöpft. Erstmals hat der neue Daimler-Chef gemeinsam mit dem neuen Finanzvorstand Harald Wilhelm die Quartalszahlen in einer Telefonkonferenz erläutert, doch alle Fragen der Journalisten nach Details zum geplanten Sparprogramm blockte der neue Konzernchef ab. Erst im Herbst will er seinen großen Plan präsentieren und erläutern, wie die Talfahrt des Gewinns gestoppt werden soll. Damit wurden die Erwartungen enttäuscht, dass möglichst bald nach dem Wechsel Klarheit geschaffen wird. Schon seit Monaten wird darüber gerätselt, wie Daimler die Wende schaffen will. Der nach der Hauptversammlung im Mai abgetretene Vorstandschef Dieter Zetsche hatte schon bei der Vorlage der Bilanz im Februar ein Sparpaket angekündigt, aber Details mit der Begründung verweigert, dass die Einzelheiten noch nicht ausgearbeitet seien. Nun hat sich die Lage offenbar weiter verschlechtert. Für die Beschäftigten ist dies kein gutes Signal, wenngleich die Stammbelegschaft bis zum Ende des nächsten Jahrzehnts vor Kündigungen geschützt ist.