Kevin Costner wird wegen eines Geschäfts mit BP von seinem Schauspielkollegen verklagt.

New Orleans - Juristische Schlammschlacht zwischen zwei Hollywood-Stars: Kevin Costner wird wegen eines Geschäfts mit dem Ölriesen BP von seinem Schauspielkollegen Stephen Baldwin auf Schadenersatz in Millionenhöhe verklagt. Baldwin und sein Freund Spyridon Contogouris warfen Costner zum Prozessauftakt am Montag vor, sie bei der Veräußerung ihrer Anteile an dem Millionendeal überlistet zu haben. Dabei ging es um den Verkauf eines Ölräumgeräts an BP, das vor zwei Jahren bei der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko erprobt wurde. Costner und sein ebenfalls verklagter Geschäftspartner Patrick Smith sind an dem Unternehmen Ocean Therapy Solutions (OTS) beteiligt, das die Zentrifugen zum Abscheiden von Öl vertreibt.

 

Costners Anwalt Wayne Lee sagte vor Gericht in New Orleans, der Schauspieler („Der mit dem Wolf tanzt“) werde nur aus einem Grund verklagt: „Er ist berühmt.“ Costner habe mit der Entscheidung Baldwins und Contogouris', ihre Anteile an OTS zu verkaufen, nichts zu tun gehabt. Der Schauspieler habe sich bei BP für das Räumgerät eingesetzt, weil er die Golfküste vor der Ölpest habe schützen wollen. „Keine gute Tat bleibt ungestraft“, sagte Lee in seinem Eröffnungsplädoyer.

Der Anwalt der Kläger, James Cobb, erklärte dagegen, seine Mandanten seien systematisch um mehrere Millionen betrogen worden. Baldwin („Flintstones in Viva Rock Vegas“) und Contogouris seien bewusst von einem Treffen zwischen Costner, Smith und BP-Manager Doug Suttles am 8. Juni 2010 ausgeschlossen worden, bei dem Suttles einer Anzahlung in Höhe von 18 Millionen Dollar für die Bestellung von 32 Geräten für einen Gesamtpreis von 52 Millionen Dollar zugestimmt habe.

Aussagen Costners und Baldwins erwartet

Seine Mandanten hätten nichts von dem Deal gewusst, als sie sich entschieden hätten, ihre Anteile von 38 Prozent an OTS für insgesamt 1,9 Millionen Dollar zu verkaufen. „Sie (Costner und Smith) haben die Tatsache verheimlicht, dass BP an dem Geschäft interessiert war“, sagte Cobb weiter. Beide hätten anschließend die Anzahlung von BP dafür verwendet, die Anteile von Baldwin und Contogouris zu kaufen: „Das hat das Ganze noch schlimmer gemacht“, erklärte der Anwalt. Er forderte Schadenersatz in Höhe von mehr als 21 Millionen Dollar.

Smith hingegen erklärte als erster Zeuge, Contogouris sei eng in die Verhandlungen mit BP eingebunden gewesen und hätte das Treffen am 8. Juni aus eigenem Verschulden versäumt. Smiths Anwalt Roy Cheatwood sagte, Baldwin und Contogouris hätten ihre Anteile verkauft, bevor BP dem Deal zugestimmt habe.

Es wurde erwartet, dass Costner und Baldwin im Laufe des Verfahrens persönlich aussagen werden. Bezirksrichter Martin Feldman kündigte an, er werde sich von der Berühmtheit Baldwins und Costners nicht beeinflussen lassen. „Prominenz hat keinen Platz im Gerichtssaal oder in den Angelegenheiten, die wir zu klären haben“, sagte er.