In diesem Jahr plant das Land etwa 400 Millionen Euro in die Infrastruktur von Baden-Württemberg zu stecken. Das teilte das Verkehrsministerium am Donnerstag mit.

Das Land plant in diesem Jahr rund 250 neue Bauprojekte, um Straßen, Brücken und Radwege in Schuss zu bringen. Dafür sollen insgesamt etwa 400 Millionen Euro investiert werden, wie das Verkehrsministerium in Stuttgart am Donnerstag mitteilte.

 

Ziel sei „eine intakte und zukunftsfähige Straßeninfrastruktur in Baden-Württemberg“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). Im Bundesstraßennetz, also bei Fernstraßen, werden demnach insgesamt rund 200 Kilometer flott gemacht, im Landesstraßennetz sind es 220 Kilometer. Außerdem sollen rund 30 Kilometer Radwege erneuert werden. An Bauwerken wie Brücken und Stützwänden sind rund 120 sogenannte Erhaltungsmaßnahmen geplant.

Viele Sanierungsfälle

„Aufgrund der Altersstruktur insbesondere der Brücken werden in den kommenden Jahren verstärkte Anstrengungen erforderlich sein“, betonte Hermann. Es bereite ihm „richtige Sorgen“, dass die Projekte aus den Jahren des Baubooms in den 1970er und 1980er Jahren nun alle nach und nach sanierungsbedürftig seien.

Die Projekte sind landesweit geplant - einige sollen in wenigen Wochen fertig werden, andere sind mit mehreren Jahren Bauzeit geplant. So soll es beispielsweise am Sommerbergtunnel an der Bundesstraße 33 im Ortenaukreis eine Tunnelnachrüstung geben. Die Arbeiten sind von April 2023 bis Ende 2027 geplant und sollen rund 49,3 Millionen Euro kosten. Diese Kosten trägt der Bund.

Überfällige Arbeiten

Auch die Bundesstraße 29 wird zwischen Urbach und Lorch (Rems-Murr-Kreis und Ostalbkreis) saniert. Für rund 22,4 Millionen Euro sollen von November dieses Jahres bis Juni 2025 die Fahrbahndecke erneuert und elf Brücken instand gesetzt werden.

Die Arbeiten seien überfällig, findet die FDP-Fraktion. Man sehe im Moment in jedem Landkreis, dass Straßenstruktur verfalle, sagte Christian Jung zu den Plänen. „Planungsbeschleunigung und die Ertüchtigung der Verkehrsinfrastruktur sind die beiden Standbeine, auf die unser zukünftiger Wohlstand beruht.“

Der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) findet gut, dass noch zahlreiche Sanierungen in diesem Jahr durchgeführt werden können. „Vor dem Hintergrund der rasanten Kostensteigerungen in der Baubranche sollte aber eine Steigerung der Finanzmittel angedacht werden“, sagte Präsident Christian Erbe.