Millionenkosten für Stuttgart Stadt will Radrennen und die Fußball-EM

Für die Europameisterschaft im Jahr 2024 müsste nach Einschätzung von Sportbürgermeister Martin Schairer ein Millionenbetrag aus der Stadtkasse fließen.
Stuttgart - Der Gemeinderat will viel Geld für zwei große Sportereignisse bereit stellen. 2018 soll die letzte Etappe der Deutschland-Tour, eines Profi- und Jedermann-Radrennens, in Stuttgart enden. Dafür werden 600 000 Euro fällig. Diese Summe ist im Vergleich zu den Kosten einer Beteiligung an der Fußball-Europameisterschaft 2024 allerdings ein Klacks. Sportbürgermeister Martin Schairer (CDU) sprach am Mittwoch im Verwaltungsausschuss des Gemeinderates auf Nachfrage von Stefan Urbat (SÖS/Linke-plus) davon, dass die Kosten für die Fußball-EM für die Stadt „natürlich siebenstellig“ sein würden. Sie lägen wohl „ähnlich hoch wie bei der Fußball-Weltmeisterschaft“. Dann wären sie allerdings achtstellig, denn die Stadt hatte für die WM 2006 allein 24,2 Millionen Euro investiert, um die Gegentribüne im Gottlieb-Daimler-Stadion zu erneuern. Das Stadion erhält derzeit eine neue Dachhaut.
150 000 Euro Lizenzgebühr
Die Deutschland-Tour der Radprofis, die am 26. August 2018 in Stuttgart Station macht, soll mit einem Vorgriff auf den Haushalt 2018 finanziert werden. Die Lizenzgebühr an den Veranstalter, der auch die Tour de France veranstaltet, liegt bei 150 000 Euro, weitere 450 000 Euro werden als Organisationskosten für die Schlussetappe und das Jedermann-Rennen angesetzt. An diesem sollen bis zu 3500 Radler teilnehmen können.
Den Zuschlag für die Fußball-EM 2024 will die UEFA im September 2018 erteilen. Zunächst aber muss Stuttgart beim Deutschen Fußball-Bund eine Hürde nehmen. OB Fritz Kuhn (Grüne) hatte vor der nun offiziellen Bewerbung im Februar zusammen mit Vertretern der Stadion NeckarPark GmbH & Co. KG und der VfB Stuttgart Arena Betriebs GmbH sein Interesse gegenüber dem DFB bekundet. Der Verband entscheidet am 15. September 2017 über jene zehn Spielorte, mit denen er in die Bewerbung geht. Außer Stuttgart zeigen 14 Städte von Berlin über Bremen bis Nürnberg Interesse. Sprecher der Fraktionen hoffen, das Fußball-Sommermärchen von 2006 wiederholen zu können. Die Kosten interessierten SÖS/Linke-plus und die Grünen.
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