Bei seiner Uraufführung im vergangenen September ist das „Lamm Gottes“ hymnisch gefeiert worden – am Wochenende kommt die Inszenierung von Milo Rau, dem wichtigsten Regisseur Europas, für drei Vorstellungen ins Stuttgarter Schauspielhaus.

Stuttgart - Man kann seine Bedeutung nicht hoch genug einschätzen: Milo Rau, dem die „New York Times“ jüngst eine große Reportage gewidmet hat, ist der wichtigste Regisseur Europas. Wie früher Frank Castorf, René Pollesch oder Rimini-Protokoll setzt er Maßstäbe, indem er deren Arbeiten – ob dekonstruktiv, diskursiv oder dokumentarisch – auf eine andere, höhere Ebene hievt. „Humanistisches Theater“ nennt der 1977 in Bern geborene, in Köln lebende Rau sein Konzept – und was er damit meint, hat er auch im „Lamm Gottes“ gezeigt, einer „performativen Videoinstallation“ zum Start seiner Intendanz am Genter Nationaltheater im vergangenen September. An diesem Wochenende kommt die hymnisch gefeierte Inszenierung ins Stuttgarter Schauspiel, das sich als Co-Produzent die Deutschland-Premiere gesichert hat.