Die neue Design-Edition der Schnittkäse von Milram fällt mit bunten Farben im Kühlregal auf. Das gefällt aber nicht jedem – jetzt äußert sich Milram zu der Kritik.

Der milde Benjamin und das herzhafte Leuchtfeuer – das sind Schnittkäsesorten der Marke Milram, hinter der Deutschlands größte Molkereigenossenschaft, die DMK Group, steht. Zehn Schnittkäseverpackungen gibt es seit Anfang August im neuen Design. Mit bunten Farben und Motiven ist die „Design-Edition“ in die Kühlregale gezogen.

 

Bis Oktober bringen zehn Illustrationen von drei jungen Künstlern und Künstlerinnen einen Farbklecks auf den Frühstückstisch. Das stößt allerdings nicht bei allen auf Begeisterung. Auf den Packungen wird eine vielfältige Gesellschaft abgebildet – mit Menschen unterschiedlicher Hautfarben, Geschlechter und Altersstufen. Man kann zusammen lachende Freunde, Familien am Frühstückstisch und Paare sehen.

Auf X hagelte es Kritik gegen die Aktion

In den letzten Tagen hagelte es auf X Kritik gegen die Aktion. Einige User äußerten ihren Unmut, darunter Vanessa Behrendt, familienpolitische Sprecherin der AfD-Landtagsfraktion in Niedersachsen: „Nö danke, Milram. Ich kaufe euren Käse gerne wieder, sobald ihr wieder klar kommt.“

Einige User überschreiten dabei die Grenze zum Rassismus. So heißt es beispielsweise in einem Kommentar: „Wenn sie den Käse afrikanisch bewerben, sollen sie ihn auch gefälligst im Urwald verkaufen.“

Jetzt äußert sich Milram zu den Käseverpackungen

„Die Verpackungen zeigen illustrierte Menschen und stehen für das, was Milram ausmacht: Gemeinschaft und Genuss. Bunt illustriert, vielfältig, modern“, erklärt Milram. „Die Gestaltung ist bewusst unpolitisch und spiegelt visuell die Vielfalt unserer Gesellschaft wider – nicht mehr und nicht weniger.“


Weiter heißt es, Versuche, aus den Verpackungen eine politische Botschaft abzuleiten, wirkten konstruiert und gingen am eigentlichen Anliegen der Aktion vorbei. Während vielen Kunden und Kundinnen die Gestaltung feiern würden, werde die Aktion leider von einzelnen Gruppen auf ihren einschlägigen Internetforen genutzt, um diskriminierende und rassistische Inhalte zu verbreiten.

Milram distanziert sich klar von Diskriminierung

Davon möchte sich Milram klar distanzieren: „Solche Äußerungen stehen in keinerlei Zusammenhang mit unserer Marke oder unseren Werten. DMK (Deutsches Milchkontor) ist ein Unternehmen mit Mitarbeitenden aus über 50 Nationen. Wir stehen für Respekt, Vielfalt und ein wertschätzendes Miteinander – und verurteilen jede Form von Diskriminierung.“

Mittlerweile ist die Aktion auch auf TikTok, bei einer deutlich jüngeren Zielgruppe, gelandet. Gegenüber dem Designmagazin Page erklärte Milram, dass man mit der Design-Edition vor allem gezielt die Brücke zu einer jungen Zielgruppe schlagen wolle, die von Marken heute mehr erwartet.“ Tatsächlich finden sich auf TikTok zahlreiche positive Kommentare zu den neuen Designs – deutlich mehr als auf X, wo die Reaktionen teilweise kritischer ausfallen.

Dieser Artikel erschien erstmals am 19. August 2025 und wurde am 20. August aktualisiert.