Sie spielen mit dem Gedanken, ins Mineralbad Berg zu gehen? Wann, wenn nicht jetzt! In der Wellnessoase badet man zwar nicht in Rosenblüten, ist aber ziemlich nah dran.
Als Stadt der Rosen ist Stuttgart nicht bekannt. Doch sie ist es! Einige Orte in der Stadt tragen die Rosen sogar im Namen: das Tal der Rosen im Höhenpark Killesberg, der Rosengarten bei der Villa Berg oder das Schloss Rosenstein – überall erblüht zu dieser Jahreszeit die „Königin der Blumen“, wie Rosen seit Alters her bezeichnet werden. Nirgendwo jedoch – das ist eine persönliche Annahme – blühen die Rosen schöner als im Mineralbad Berg, dessen Existenz allein schon Grund genug ist, Stuttgart zu mögen.
Dort, im „Neuner“, wie die Stammgäste ihre Oase nennen, stehen die Rosen, die das 22 Grad kühle Außenbecken von zwei Seiten einrahmen, in voller Blüte. Ein Bild wie eine Postkarte! „Wir können ergötzen uns daran“, schwärmt eine Bademeisterin, die Blumen erkennbar mag; an ihrem Hut hat sie Plastikblüten befestigt – ihr Markenzeichen.
Die tiefroten Rosen am Beckenrand aber sind nicht aus Plastik. Sie sehen aus wie gemalt, doch sie sind echt! „Und sie duften unvergleichlich“, sagt die Bademeisterin mit den Blumen am Hut. Der Journalist und Mineralbadkenner Nikolai B. Forstbauer beschrieb das „Gesamtkunstwerk“ Mineralbad Berg in einer früheren Hommage treffend als „Bad der Rosen“. Daran hat sich auch durch die Sanierung des 1857 gegründeten Bades vor einigen Jahren nichts geändert – glücklicherweise. Davon kann man sich jetzt wieder überzeugen.
„Wenn sich die Tage schon wieder neigen im Jahr“, schrieb Forstbauer in früheren Junitagen, „recken sich die Sträuche, die das Wasser flankieren, noch einmal, und die Blüten halten ihren Durft nicht mehr zurück.“ Dieses Bad, es ist pure Poesie – und der ewige Geheimtipp Stuttgarts. Nicht nur, wenn Ferien sind.