Mineralbad Berg in Stuttgart-Ost Die Stadt will die Blankenhorn-Villa abreißen

Der Bezirksbeirat Ost hat die Pläne fast einstimmig abgelehnt und fordert den Erhalt des Anwesens. Auch der Verein Berger Bürger protestiert. Am 24. Oktober entscheidet der zuständige Gemeinderats-Ausschuss.
S-Ost - Der Streit um die Blankenhorn-Villa beim Mineralbad Berg geht weiter. Die Stadtverwaltung will das Anwesen abreißen, ein neues Gastronomiegebäude für das Mineralbad Berg bauen und zur Teilfinanzierung des Projekts den nicht mehr benötigten Grundstücksteil an der Steubenstraße 24 verkaufen. Diese Lösung wäre nach den Berechnungen der Stadt 1,33 Millionen Euro günstiger als der Erhalt und die Sanierung der Villa sowie die Errichtung eines Anbaus für die Sommergastronomie. Gegen die Abrisspläne protestiert der Verein Berger Bürger, der Bezirksbeirat Stuttgart-Ost hat sie bei nur einer Enthaltung ebenfalls abgelehnt.
Die Sommergastronomie im Untergeschoss der nicht denkmalgeschützten Villa ist von Mai bis in den Oktober hinein geöffnet. Sie war nicht Teil des Baubeschlusses zur Generalsanierung des Bades, die Räume dort sollten lediglich „ertüchtigt“ und die Küchenausstattung erneuert werden. Die Fachplaner kamen aber bei einer Begehung im Herbst 2016 zu dem Ergebnis, „dass eine Sanierung des zweigeschossigen Gebäudes aufgrund nicht zu behebender funktionaler Mängel aus wirtschaftlichen Gründen nicht zu empfehlen ist.“
Der Verkauf soll 500 000 Euro bringen
Die Bäderbetriebe beauftragten Architekten mit der Suche nach Lösungen. Die jetzt favorisierte Variante sieht den Abriss der Villa und den Bau eines eingeschossigen Neubaus mit allen erforderlichen Einrichtungen vor, orientiert an der Architektur des Bades. Der Terrassenbereich würde in dieser Variante größer als bisher. Die Kosten dafür werden auf 1,76 Millionen Euro geschätzt. Durch den Verkauf des dann nicht mehr benötigten Teilgrundstücks an der Steubenstraße könnten 500 000 Euro eingenommen werden.
Die vor allem auf Initiative der Berger Bürger nun erarbeitete Variante mit dem Erhalt der Villa wäre mit Umbau und Sanierungskosten von 2,59 Millionen Euro deutlich teurer, das Grundstück könnte nicht verkauft werden und für die Räume im Obergeschoss gibt es bisher keine Nutzungsideen.
Nach der Ablehnung durch den Bezirksbeirat wird sich am 24. Oktober der zuständige Gemeinderatsausschuss mit dem Projekt befassen. Egal wie die Entscheidung ausfällt – im ersten Sommer nach der Wiedereröffnung im Frühjahr 2020 werden die Bad-Berg-Gäste auf diesen Teil der Gastronomie verzichten müssen. Der kann bei beiden Varianten voraussichtlich erst zur Sommersaison 2021 fertig gestellt werden.
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