Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler ist zu Besuch beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt der Universität Stuttgart in Vaihingen gewesen, um sich über Energiespeicher zu informieren.

Psychologie und Partnerschaft: Eva-Maria Manz (ema)

Stuttgart - Philipp Rösler geht mit schnellen Schritten durch die Eingangstür des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) bei der Universität in Stuttgart-Vaihingen. Umringt ist er von einigen Wissenschaftlern in dunklen Anzügen. Ein großer Trupp aus Pressevertretern mit Fernsehkameras, Fotoapparaten und Schreibblöcken folgt eilig. Der Bundeswirtschaftsminister will sich hier über Energiespeicher informieren, die Wissenschaftler wollen ihm alles erklären.

 

In einem überschaubaren Raum drängen sich nun alle um den Minister. Professor Manfred Aigner, der Leiter des Instituts für Verbrennungstechnik am DLR, erklärt dem Gast, wie mit Hilfe von Laserstrahlen Flammen vermessen werden, um einer möglichst schadstoffarmen Verbrennung einen Schritt näherzukommen. „Bitte alle die Laserbrillen aufsetzen“, ruft jemand in den Raum. Hektisch versuchen Kameraleute große rosafarbene Laserbrillen über ihre normalen Brillen zu ziehen, nebenher niemandem die Kamera auf den Kopf zu schlagen und zugleich Philipp Rösler zumindest von hinten halb links im Bild zu haben. Die Laserstrahlen treffen fünfmal auf eine Flamme. „Herr Rösler, können Sie bitte die Laserbrille noch mal kurz aufziehen fürs Bild?“, ruft ein Fotograf danach.

Wasserstofferzeugung aus überschüssigem Strom

Doch Herr Rösler muss weiter. „Bitte den Minister zuerst aus dem Raum lassen.“ Die Wissenschaftler und Pressevertreter drängen sich an die Wände. Beim Institut für technische Thermodynamik soll Philipp Rösler, der zuletzt mit seiner Politik zur Energiewende in einen Streit mit Verbraucherministerin Ilse Aigner geraten war, jetzt etwas über Wasserstofferzeugung aus überschüssigem Strom erfahren und soll lernen, wie man die Leistung von Batterien verbessern könnte. Der Minister nickt stumm, fragt öfter nach, seine Worte gehen im Getöse der ständig rund um den Minister eilig hin und her laufenden Kameramänner und Fotografen unter.

Plötzlich schaut der Pressesprecher des Ministers kurz von seinem Smartphone auf und sagt: „Okay, wir machen jetzt ganz kurz ein Statement zum DLR und zur Energiewende.“ Philipp Rösler stellt sich in die Mitte des Raumes, schnell werden die Linsen auf ihn gerichtet, die Mikrofone nach vorne geschoben, und Rösler legt los: „Hier können wir einen Blick in die Zukunft werfen. Erneuerbare Energien bergen ein erhebliches Potenzial und können einen wesentlichen Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung der Energiewende leisten.“ Haben es alle? Ja, und weiter geht es. Im Freien steht ein Silo, in dem die Wärmespeicherfähigkeit verschiedener Materialien getestet wird. Die Sonne brennt. Gruppenfoto. Das war’s. Rösler muss weiter. Eine seiner Mitarbeiterinnen sagt zum Fahrer: „Der Chef macht da vorne noch kurz ein Interview zu Griechenland. Kommt gleich.“