Ministerin Theresia Bauer rührt die Werbetrommel für den grünen Bundestagskandidaten Tobias Bacherle.

Leonberg - Das TV-Duell zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Herausforderer Martin Schulz hat klar gezeigt, warum es die Grünen braucht: Umweltthemen, wie etwa die Skandale vom Diesel bis zu den Hühnereiern wurden mit keinem Wort erwähnt“, sagt Bernd Murschel. „Dieses Desinteresse zeigt, dass auch in der Bundespolitik verstärkt grüne Akzente gesetzt werden müssen.“

 

Mit dieser Feststellung hat der Leonberger Grünen-Landtagsabgeordnete die Diskussion zwischen dem Böblinger Bundestagskandidaten seiner Partei, Tobias Bacherle, der baden-württembergischen Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Theresia Bauer (Grüne) und interessierten Bürgern im Saal des alten Rathauses in Eltingen eröffnet. Aus Erfahrung riet Murschel seinem für Berlin kandidierenden Parteifreund Bacherle: „Gib’ Dir Mühe, hier in der Gegend kannst Du 35 Prozent grüne Stimmen bekommen.“

Schwerpunkt: Kulturpolitik

Warum die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst? „Kultur und Kunst kommen thematisch zu selten vor“, meinte Bacherle, der die Kulturpolitik als einen seiner Schwerpunkte bezeichnet. Die Bedeutung von Wissenschaft und Kultur sollte nicht unterschätzt werden, meinte der Bundestagskandidat. Von ihnen hänge in großem Maße die Zukunftsfähigkeit eines Landes ab, besonders in einer Welt, die sich in einem rasanten Wandel befindet.

„Es reicht nicht, darauf zu beharren, dass es schon weiter so gehen wird, sondern es geht ums Gestalten – und nicht darum, anderen hinterherzulaufen“, so die Ministerin. Angst vor dem Wandel sei ein schlechter Berater, ebenso wie Abschottung, Abgrenzung und Egoismen der falsche Weg seien. Gerade das würden populistische Parteien ausnützen.

Neugierig und risikofreudig

„Es geht darum, neugierig zu bleiben und risikofreudig. Die Kraft dazu gibt uns unsere Kultur und die gute Bildung“, ist Theresia Bauer überzeugt. „Das gibt uns unsere innere Sicherheit“, so die Politikerin und verwendete dazu auch bewusst ein geflügeltes Wort: „Wir können das“. Denn Baden-Württemberg sei europa- und bundesweit das Innovationsland schlechthin.

Spitze sei man nicht nur beim Auto, das es neu zu erfinden gilt. Sondern auch in der Vernetzung von Energie, Mobilität und digitaler Welt, in der Ressourcen-Effizienz und in der Gesundheitswirtschaft, sowie in Sachen Film, Game und Musik, zählte Bauer auf. „Aus klugen, kreativen und weltoffenen Köpfen kommt die Kraft, Zukunft zu gestalten. Es ist von enormer Bedeutung für die Zukunft, wer sich jetzt durchsetzt“, sagte Theresia Bauer.

Tobias Bacherle riet dazu, die durch die Digitalisierung geschaffenen geänderten Lebensrealitäten zusammenzubringen. Gleichzeitig gelte es für die kommerziellen Datensammler klare Spielregeln aufzustellen. „Die Digitalisierung soll nicht zum gläsernen Bürger führen“, sagte der Böblinger Bundestagskandidat der Grünen.