Die Vorbehalte gegen die CDU sind bei den Grünen groß. Doch am Ende setzte sich der Ministerpräsident durch. Eine Regierungskrise wollte niemand. Was war da los?

Stuttgart - Es hätte so romantisch werden können. Der Himmel spannte am Donnerstag ein blaues Tuch über Stuttgart. Die Sonnte lachte und strahlte und wärmte. Im Garten des Hauses der Architekten hätten sie stehen sollen, Winfried Kretschmann und Thomas Strobl – dort, wo sich aus vornehmer Halbhöhenlage ein märchenhafter Blick über die Landeshauptstadt bietet. Der Ministerpräsident und sein Vize wollten ihren neuen Bund besiegeln. 2016 war dies noch aus der Not geschehen. „Wir haben uns nicht gesucht, aber gefunden“, ließ sich Strobl damals vernehmen. Eine andere Mehrheit als die grün-schwarze hatte sich nicht ergeben. Diesmal sollte es anders sein. Nach zweiwöchigen Sondierungsgesprächen mit der CDU, aber auch mit SPD und FDP hatte sich Kretschmann freiwillig für die Christdemokraten entschieden. Der Ministerpräsident liebt das Vertraute, Neues ist ihm zuwider.