Der Täter ist verurteilt, die Opfer werden Wege finden müssen, mit dem Erlebten umzugehen. Der Fellbacher Missbrauchsfall zeigt auf, wie wichtig es ist, genau hinzusehen.

Rems-Murr: Phillip Weingand (wei)

Ein am Straßenrand wartender Transporter. Ein Mann, der ein Kind mit fadenscheinigen Versprechen hineinlockt. So oder ähnlich sieht es wohl aus, das Bild, das noch immer viele Menschen von einem Kindesmissbrauch haben. Doch der Fellbacher Missbrauchsskandal, der am Donnerstag vor dem Landgericht Stuttgart sein Ende gefunden hat, zeigt einmal mehr: Die Wahrheit sieht oft ganz anders aus. Mehr als zwei Drittel der Täter kommen in solchen Fällen laut der Polizei aus dem sozialen Umfeld der Kinder. Mal ist es ein Verwandter, ein Lehrer, ein Mitschüler – oder, wie in diesem Fall, ein Sporttrainer.