Die Opferhilfsorganisation Weißer Ring fordert nach dem Urteil im Missbrauchsfall von Staufen eine bessere Ausbildung von Behördenmitarbeitern. Auch Kinder sollen besser aufgeklärt werden.

Freiburg - Nach dem Urteil im Missbrauchsprozess am Landgericht Freiburg fordert die Opferhilfsorganisation Weißer Ring eine bessere Ausbildung von Behördenmitarbeitern. „Der Staat muss auch Behördenmitarbeiter besser ausbilden, damit künftig sichergestellt ist, dass unschuldige Kinder perversen Kriminellen nicht ausgeliefert sind - schon gar nicht über einen längeren Zeitraum“, sagte Bundesgeschäftsführerin Bianca Biwer der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ am Mittwoch.

 

Außerdem müsse Kindern durch Präventionsarbeit vermittelt werden, dass sie das Recht hätten, Nein zu sagen. „Viele glauben: Was im eigenen Zuhause passiert, soll nicht nach außen dringen. Was in der Familie passiert, geht Außenstehende nichts an. So etwas ist natürlich fatal und kann dramatische Konsequenzen nach sich ziehen.“

Ein Paar aus dem badischen Staufen hatte einen heute Zehnjährigen mehr als zwei Jahre vielfach vergewaltigt und zur Prostitution gezwungen. Die 48 Jahre alte Mutter wurde am Dienstag vor dem Landgericht Freiburg zu zwölfeinhalb Jahren Haft verurteilt. Gegen ihren 39 Jahre alten Lebensgefährten verhängten die Richter eine Strafe von zwölf Jahren Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung.