Die Ereignisse:
Detlev Zander hat als erster im Frühjahr 2014 öffentlich von sexuellem Missbrauch, Prügelorgien und Zwangsarbeit in einem Korntaler Kinderheim berichtet, wo er von 1963 bis 1977 lebte. Daraufhin meldeten sich weitere Betroffene. Sie arbeiten für die Aufarbeitung mit der evangelischen Brüdergemeinde Korntal und der Wissenschaftlerin Mechthild Wolff zusammen.

 

Die Wissenschaftler:
Die Erziehungswissenschaftlerin Mechthild Wolff leitet und moderiert die nun auch wissenschaftliche Aufarbeitung. Die 53-jährige Professorin an der Hochschule Landshut und zwei Mitarbeiterinnen befassen sich dabei mit dem institutionellen Versagen. Die Berliner Soziologin Barbara Kavemann forscht über sexualisierte Gewalt. Sie hat bundesweit das Thema „Häusliche Gewalt an Frauen und Kindern“ zur Diskussion gebracht. Sie wird wissenschaftliche Interviews mit den Betroffenen führen. Die rechtliche Bewertung der Vorfälle verantworten wiederum die Kölner Juristinnen Martina Lörsch und Petra Ladenburger. Die beiden sind auch mit dem Aufarbeitungsprozess der Hamburger Nordkirche befasst.

Die Betroffenen:
Der Workshop am Samstag sei anstrengend gewesen, sagt Detlev Zander. Zumal die paritätisch von Brüdergemeinde und Betroffenen besetzte Steuerungsgruppe zuvor getagt hatte. Ein neues Treffen der Betroffenen soll nun einen seit Langem schwelenden internen Streit lösen. Der Workshop sei gut gewesen, darin sind sich Zander und Wolfgang Schulz einig. Schulz gilt als Kritiker der Opfervertreter in der Steuerungsgruppe.