Wie sollen Entscheidungen getroffen werden, wenn nicht wenigstens im Kreis der an der Aufarbeitung Beteiligten in Ruhe diskutiert werden kann, ohne dass jeder Zwischenschritt gleich im Internet abrufbar ist?

Diese Erfahrung musste die Steuerungsgruppe im Korntaler Fall missbrauchter Heimkinder machen. In einem Prozess, der in seiner Komplexität und der dabei angestrebten Transparenz seinesgleichen sucht, hält sie deshalb den Kreis der Entscheider so klein wie möglich.

Das bedeutet nicht, dass eine erweiterte Runde – stellvertretende Mitglieder der Steuerungsgruppe sowie die Opferhilfe – nicht wenigstens ebenso informiert werden könnte wie die Öffentlichkeit. Just über diese vermeintliche Informationshoheit der Steuerungsgruppe ist ein Schlagabtausch im Internet und den sozialen Medien entstanden. Hier brechen sich nun auch Emotionen Bahn, die für Außenstehende nicht nachvollziehbar sind, weil sie ihre Ursachen in der gemeinsamen Heimzeit haben. Die Koordinatorin Mechthild Wolff tut gut daran, sich nicht einzumischen. Sie hält daran fest, nach der Sommerpause die Schritte des Aufarbeitungsprozesses transparent bei einem Opfertreffen darzulegen. Allein daran wird die Arbeit der Steuerungsgruppe zu messen sein.

Auf eine Einladung hin war Martina Poferl nach Korntal gekommen. „Das hat mich gefreut“, sagt Schulz. Sie sei sehr kooperationsbereit gewesen. Tatsächlich hatte Poferl durchaus Verständnis für die Belange der Anwesenden. Pressemitteilungen der Steuerungsgruppe sollen künftig breiter gestreut werden. „Wir kleben nicht an unserem Stuhl in der Steuerungsgruppe“, stellte sie klar. Die Konsequenzen müssten jedem klar sein: das Geringste sei, dass die Aufarbeitung in Verzug gerate.

Kommentar: Transparent, aber nicht geschwätzig

Wie sollen Entscheidungen getroffen werden, wenn nicht wenigstens im Kreis der an der Aufarbeitung Beteiligten in Ruhe diskutiert werden kann, ohne dass jeder Zwischenschritt gleich im Internet abrufbar ist?

Diese Erfahrung musste die Steuerungsgruppe im Korntaler Fall missbrauchter Heimkinder machen. In einem Prozess, der in seiner Komplexität und der dabei angestrebten Transparenz seinesgleichen sucht, hält sie deshalb den Kreis der Entscheider so klein wie möglich.

Das bedeutet nicht, dass eine erweiterte Runde – stellvertretende Mitglieder der Steuerungsgruppe sowie die Opferhilfe – nicht wenigstens ebenso informiert werden könnte wie die Öffentlichkeit. Just über diese vermeintliche Informationshoheit der Steuerungsgruppe ist ein Schlagabtausch im Internet und den sozialen Medien entstanden. Hier brechen sich nun auch Emotionen Bahn, die für Außenstehende nicht nachvollziehbar sind, weil sie ihre Ursachen in der gemeinsamen Heimzeit haben. Die Koordinatorin Mechthild Wolff tut gut daran, sich nicht einzumischen. Sie hält daran fest, nach der Sommerpause die Schritte des Aufarbeitungsprozesses transparent bei einem Opfertreffen darzulegen. Allein daran wird die Arbeit der Steuerungsgruppe zu messen sein.