Nicht alles, was sich reimt, ist auch klug. Bauern fühlen sich durch eine Werbung für Elektroroller diskriminiert.

Stuttgart - Das ging nach hinten los: Mit dem Slogan „Sei schlauer und kein Bauer – Nutze die Elektropower“ wollte das Ludwigsburger Unternehmen E-leven für seine Elektroroller werben. Doch das Banner, das die Car-Sharing-Firma in der Öffentlichkeit und in den sozialen Medien präsentierte, kam nicht überall gut an. Auf Facebook kritisierten Nutzer die abfällige Werbung.

 

Und auch aus der Politik kam Kritik. „Über solche Werbung, die einen ganzen Berufsstand diskriminiert, bin ich doch sehr irritiert“, erklärte der CDU-Abgeordnete Karl Rombach, selbst Landwirt. Verwundert war er auch darüber, dass auf dem Banner das Logo des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg prangte. In einer Anfrage an die Landesregierung will er nun wissen, ob das grün geführte Ministerium tatsächlich an der Werbung beteiligt sei.

Ministerium wusste nichts

Das ist und war es nicht. „Wir wussten nichts davon“, sagte der Sprecher von Verkehrsminister Winfried Hermann. Man habe das Unternehmen aufgefordert, jegliche Werbung mit dem Logo des Ministeriums zu unterlassen. Die Firma habe zwar wie andere Berechtigte – etwa Fahrschulen, Kommunalbetriebe oder mobile Dienste – einen Gutschein über 5000 Euro für die Betriebs-, Unterhalts- und Ladeinfrastrukturkosten erhalten. Das berechtige aber nicht zur ungefragten Nutzung des Logos.

Inzwischen hat E-leven seine Werbung entfernt und sich auf Facebook bei den „lieben Landwirten und Followern“ entschuldigt. Der Spruch sei „leider aufgrund eines sehr unglücklichen Wortspiels entstanden“, das Ministerium in „keinster Weise eingebunden gewesen“.