Inzwischen ist es durchgedrungen, dass Misteln die Streuobstwiesen – und damit eine Kulturlandschaft – bedrohen. Damit sich Erfolge im Kampf gegen den Schmarotzer einstellen, bietet die Stadt Leinfelden-Echterdingen Hilfe an.

Sie ist eine echte Gefahr, vor allem für Apfelbäume. „Teile der privaten Streuobstwiesen auf der Gemarkung Leinfelden-Echterdingen sind nicht gut gepflegt“, teilt die Stadtverwaltung mit. Die Folge: Misteln breiten sich auf den Fildern aus und schädigen auf vielen Streuobstwiesen die landschaftsprägenden Bäume. Wird nichts gegen die Misteln unternommen, stirbt der befallene Baum nach einigen Jahren. Zuvor springt der Schmarotzer jedoch auf weitere Bäume über.

 

Manche Streuobstwiesenbesitzer sind offenbar nicht gewillt oder in der Lage, sich ausreichend um die Pflege ihrer Bäume zu kümmern. Wirtschaftlich ist das Bewirtschaften einer Streuobstwiese für die meisten Eigentümer schon lange nicht mehr. Manchmal scheint es auch an fehlenden Kenntnissen zu liegen, dass Streuobstwiesen in keinem guten Zustand sind. Und anfänglich wurde die Mistel auch nicht als große Bedrohung wahrgenommen. Erst in den vergangenen Jahren rückte sie als Problempflanze in den Fokus.

Hier hat die Mistel leichtes Spiel

Auf verwilderten Streuobstwiesen hat die Mistel leichtes Spiel. Von dort breitet sie sich auf weitere Grundstücke aus, die noch bewirtschaftet werden. Die Stadt Leinfelden-Echterdingen bekämpft die Mistel aktiv. Mitarbeiter kontrollieren und kartieren regelmäßig, in welchen Gebieten Misteln wuchern. Anschließend werden die Grundstücksbesitzer angeschrieben und gefragt, ob die Stadt die Misteln entfernen darf.

Das Angebot wurde in der Vergangenheit laut Stadtverwaltung gut angenommen. Rund drei Viertel der angeschriebenen Streuobstwiesenbesitzer hätten keine Einwände gegen das Entfernen der Mistel durch die Stadt gehabt, erklärt der Sachbearbeiter für Naturschutz und Landschaftspflege im Rathaus von Leinfelden-Echterdingen, Martin Frick. Während der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses wurde einstimmig beschlossen, erneut 2000 Euro jährlich zur Mistelbekämpfung zur Verfügung zu stellen. Und zwar so lange, „bis sich ein nachweislicher Erfolg eingestellt hat“, wie es in der entsprechenden Sitzungsvorlage heißt.