Wer eine Reise mit dem Auto plant ist individuell unterwegs. Damit alles rund und ohne Pannen abläuft, der Kofferraum richtig beladen und nichts vergessen wurde, gilt es einiges auf der To-Do-Liste abzuhaken.

Der Urlaub ist gebucht, die Vorfreude groß doch bevor es losgeht in die Ferien, muss noch einiges erledigt werden. Insbesondere wenn eine Reise mit dem Auto geplant ist, gilt es manches zu bedenken. Mit folgenden Tipps und Packlisten wird nichts vergessen und die Auszeit zum Erfolg.

 

Mit dem Auto in den Urlaub – Neues zu Verbandskasten und Co.

Sind FFP2 Masken im Verbandskasten Pflicht?

Nach der DIN-Norm müssten ab dem 1. Februar 2023 immer zwei Corona-Schutzmasken im Verbandskasten sein. Eine FFP2-Maske ist dabei nicht verpflichtend. Dafür fällt allerdings ein Dreieckstuch weg. Ersatzlos gestrichen wird auch das kleinere Verbandtuch.

Verbandskasten – Inhalt abgelaufen?

Gerade Verbandmaterial und Kompressen haben ein Verfallsdatum, weil sie steril verpackt sind. In der Regel beträgt die Haltbarkeit mindestens vier Jahre. Der komplette Inhalt muss deswegen aber nicht entsorgt werden. Saubere Materialien wie Pflaster oder Rettungsdecken können im Haushalt oder auf Wanderungen verwendet werden.

Übrigens: Fehlt Erste-Hilfe-Material oder ist es abgelaufen, riskiert man bei einer Verkehrskontrolle ein Verwarnungsgeld von bis zu zehn Euro.

Verbandskasten – das muss drin sein:

  • Ein Heftpflaster, DIN 13019-A, (5 m x 2,5 cm)
  • Vier Wundschnellverbände, DIN 13019-E, (10 cm x 6 cm)
  • Zwei Verbandpäckchen, DIN 13151-M
  • Ein Verbandpäckchen, DIN 13151-G
  • Zwei Gesichtsmasken , mind. Typ 1, nach DIN EN 14683
  • Ein Verbandtuch, DIN 13152-A (60 cm x 80 cm)
  • Sechs Kompressen (10 cm x 10 cm)
  • Zwei Fixierbinden, DIN 61634-FB-6
  • Drei Fixierbinden, DIN 61634-FB-8
  • Ein Dreiecktuch, DIN 13 168-D
  • Eine Rettungsdecke (210 cm x 160 cm)
  • Eine Erste-Hilfe-Schere, DIN 58279-A 145
  • Vier Einmalhandschuhe, DIN EN 455
  • Eine Erste-Hilfe-Broschüre
  • Zwei Feuchttücher zur Hautreinigung
  • Ein 14-teiliges Fertigpflasterset
  • Ein Verbandpäckchen K

Wie viele Warnwesten gehören ins Auto?

In einem Auto muss laut Bußgeldkatalog mindestens eine Warnweste vorhanden sein. Ratsam ist es aber, für jeden Mitfahrenden eine Warnweste einzupacken.

Urlaub mit dem Auto – was ist erlaubt?

Ist Autofahren mit Socken oder Birkenstock-Sandalen erlaubt?

Der wichtigste Fakt vorweg: Die deutsche Straßenverkehrsordnung (StVO) macht keine Vorschriften zu passendem Schuhwerk für Autofahrer. High Heels, Schlappen, Gummistiefel oder auch gleich komplett barfuß oder nur in Socken – theoretisch ist beim Autofahren alles erlaubt.

Ist Essen und Trinken während der Autofahrt erlaubt?

Grundsätzlich ist es in Deutschland nicht verboten, während der Fahrt zu essen. Wer sich jedoch für einen Imbiss entscheidet, der die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigt, begeht eine grobe Fahrlässigkeit.

Urlaub mit dem Auto: die Packliste:

  • Führerschein, evtl. Internationaler Führerschein
  • Kfz-Schein und Schutzbrief
  • Internationale Versicherungskarte
  • Reisedokumente (Personalausweis oder Reisepass je nach Reiseland)
  • Reisevollmacht, wenn nur ein Elternteil mitfährt
  • Buchungsbelege
  • Versicherungskarte Krankenkasse
  • evtl. Auslandsreisekrankenversicherung
  • Kreditkarte, EC-Karte, Bargeld
  • Navigationsgerät oder Karten
  • Ersatzschlüssel
  • Parkscheibe
  • Warndreieck
  • Warnwesten
  • Feuerlöscher
  • Werkzeug
  • Schweizer Taschenmesser
  • Reservereifen oder Reifenrepair-Kit
  • Wagenheber
  • Abschleppseil
  • Starthilfekabel
  • Ersatzkanister
  • Decke für Notfälle
  • Sonnenschutz für Autoscheibe
  • Reiseführer
  • Cool Bag mit Getränken und Snacks
  • Regenschirm
  • Plastiktüte und Spucktüte
  • Papiertaschen- und Feuchttücher
  • Reiseapotheke
  • Musik und Hörspiele
  • Papier und Stift
  • Verbandskasten

Ist die Packliste erst einmal erstellt und abgearbeitet, steht die nächste Herausforderung ins Haus. Wie bekommt man das alles ins immer viel zu kleine Auto und wie lässt sich die lange Autofahrt ohne Stress, Stau und Streitereien überstehen? Unsere 11 Tipps dazu:

1. Richtig packen und Reifendruck prüfen

Wer sein Auto mit viel Gepäck belädt, sollte Folgendes beachten:

  • Schweres Gepäck nach unten: Schwere Koffer gehören zuerst in den Kofferraum. So können sie nicht nach vorne fliegen und leichteres Gepäck wird nicht zerdrückt. 
  • Reifendruck anpassen: Das Auto wird durch das viele Gepäck schwerer als gewöhnlich und die Reifen werden stärker belastet. Den optimalen Reifendruck gibt der Autohersteller vor. Die Angaben stehen in der Bedienungsanleitung und an der Fahrertür, der Tankdeckelinnenseite, im Handschuhfach oder in der Reifendrucktabelle des Reifenherstellers.
  • Zugelassenes Fahrzeuggewicht beachten: Wer viel Gepäck mitnehmen möchte, muss darauf achten, dass das Auto nicht zu schwer wird. Wie schwer es insgesamt sein darf, steht im Fahrzeugschein. Das gilt auch, wenn eine Dachbox auf dem Auto montiert wird oder Sportgeräte mitgenommen werden.
  • Gepäckstücke sichern, wenn diese die Rücksitzlehne überragen: Wer Gepäckstücke höher als die Rücksitzlehne stapelt, muss Koffer und Taschen sichern. So können diese nicht nach vorne rutschen. Das geht zum Beispiel mit einem Gepäcknetz.

Extra-Tipp: Große oder sperrige Gepäckstücke in einer Dachbox verstauen. Dort sind sie sicher und verletzen niemanden während der Fahrt.

Wichtig: Mit dem Gewicht des Autos verändert sich auch sein Fahrverhalten. Der Bremsweg wird etwa länger, das Fahrzeug beschleunigt langsamer und es bricht in Kurven leichter aus.

2. Fürs Picknick was Leckeres einpacken

Auf fettige Lebensmittel sollte für die Rast unterwegs verzichtet werden. Lieber leicht verdauliches einpacken, das nicht so schwer im Magen liegt. Auch mehrere kleine Mahlzeiten machen daher Sinn. Tipps für einen leckeren und leichten Proviant:

  • Gemüse-Snacks (geschnittene Paprika, Karotte, Gurke, Radieschen, Cocktailtomaten)
  • Obst-Snacks (Apfel, Banane, Trauben)
  • Vollkornbrötchen mit Salat, fettarmen Käse oder Wurst und Gurkenscheiben
  • Nüsse zum Naschen

Wichtig: Reichlich Getränke einpacken, die auch bei längeren Staus ausreichen.

Tipp: Damit der Proviant auch an heißen Sommertagen frisch bleibt, ihn am besten in einer Kühltasche aufbewahren.

3. Zeitdruck vermeiden

Vor allem wer eine feste Ankunftszeit einhalten muss, sollte sich ordentlich Puffer bei der Fahrzeit einbauen. So kommt kein Stress auf, wenn eine längere Pause eingelegt werden muss oder man im Stau steht.

4. Unterhaltung einpacken

Damit unterwegs keine Langeweile aufkommt, viel Unterhaltendes einpacken, wie:

  • Bücher
  • Rätselhefte
  • Hörbücher
  • Musik
  • Spiele für das Smartphone, die man offline spielen kannst
  • Spiele für Erwachsene (Wahr oder Falsch, Filme oder Musiktitel raten)
  • Spiele für Kinder

5. Pausen und Übernachtungen einplanen

Wer eine sehr lange Strecke vor sich hat, plant am besten Übernachtungsmöglichkeiten ein. Dabei gilt: Vorher Hotels entlang der Route abchecken. Eine spontane Suche kann stressig werden. Auch kurze Zwischenstopps am Rastplatz bieten oft nur wenig Erholung. Schöner sind Stopps an Sehenswürdigkeiten oder Badeseen. Derart startet der Urlaub gleich auf der Anreise.

6. Apps zur Unterstützung nutzen

Verschiedene Apps helfen, eine lange Autofahrt entspannter zu machen:

„AroundMe“: Die App zeigt Tankstellen, Restaurants oder Bankfilialen in der Umgebung an.

ADAC-Spritpreise: Tankstellen direkt an der Autobahn sind oft teurer. In der ADAC-App sieht man, ob es in der Nähe der Autobahn eine günstige Tankstelle gibt. Zusätzlich meldet die App Staus auf der Strecke.

Flush: Die App verweist auf die nächste öffentliche Toilette. Das ist nicht nur während der Fahrt, sondern auch bei Ausflügen hilfreich.

7. Alternativrouten planen

Wer vor der Fahrt Alternativrouten plant, kann Staus umfahren. Denn gerade zu Stoßzeiten oder bei Baustellen sollte man mit einem hohen Verkehrsaufkommen rechnen.

8. Vor Abfahrt tanken

Vor der Abfahrt sollte der Tank prall gefüllt sein. Das spart Zeit, denn man muss nicht extra von der Autobahn abfahren, lange warten oder eine Tankstelle suchen. Tankstellen abseits der Autobahn sind außerdem meist günstiger.

9. Stoßzeiten vermeiden

Stoßzeiten bei der Fahrt in den Urlaub können vermieden werden. Sie entstehen etwa durch:

  • Ferienbeginn und -ende
  • Wochenenden
  • Berufsverkehr
  • Veranstaltungen in Städten

Beim Urlaub mit dem Auto macht es zudem Sinn Ferienzeiten im eigenen wie in anderen Bundesländern zu beachten.

10. Stau meiden

Wer Urlaub mit dem Auto macht, sollte die Stoßzeiten auf den Hauptreiserouten beachten. Dort kann schnell ein Stau entstehen. Wer nicht drinstehen will kann:

  • Navigationssystem nutzen: Es zeigt Staus und Ausweichstrecken rechtzeitig an.
  • Reisestart anpassen: Wer kann reist außerhalb der Ferienzeiten oder startet unter der Woche. Gute Reisetage mit dem Auto sind Dienstag und Mittwoch.
  • Strecke planen: Aktuelle Stauknotenpunkte umgehen. Diese finden sich unter der ADAC Verkehrslage.

11. Navi richtig programmieren

Die kürzeste Route ist gleichzeitig die schnellste Route: Das stimmt so nicht immer. Oft verlaufen Routen mit wenigen Kilometern abseits der Autobahn und dauern daher deutlich länger. Im Navi lässt sich auch einstellen, ob Mautstraßen genutzt oder vermieden werden sollen. Wer keinen zeitlichen Stress hat, kann so die Urlaubskasse schonen. Dann aber daran denken, dass nicht auf der Autobahn gefahren werden kann und mehr Zeit einplanen.

Wie wird das Auto fit für die Fahrt in den Urlaub?

Wer mit dem Auto in den Urlaub fährt, sollte sein Fahrzeug vor und auch nach der Reise einem Check unterziehen. Folgende Tipps helfen, es auf Vordermann zu bringen.

Nicht nur der Fahrende und alle Mitreisenden, sondern auch das Auto sollte fit in den Urlaub starten. Vor allem Reifen, Öl, Kühlwasser, Batterie, Licht und Bremsen sollten gecheckt werden: 

  • Reifen: Vor dem Urlaub den Reifendruck unbedingt prüfen und der Beladung anpassen. Reifen auf Profil und Beschädigungen checken.
  • Motoröl: Auch ein Check des Ölstands ist vor der Urlaubsfahrt notwendig. Denn: Ist der Ölstand zu niedrig, kann es zu Motorschäden kommen.
  • Kühlsystem: Auch Autos verlangen bei Hitze nach Kühlung. An jeder Tankstelle lässt sich Kühlwasser nachfüllen. Aber Vorsicht: Bei heißem Motor steht das Kühlsystem unter Druck, dann den Behälter besser nicht öffnen. Unbedingt die Hinweise in der Fahrzeug-Bedienungsanleitung zum Nachfüllen lesen.
  • Licht: Prüfen ob sämtliche Scheinwerfer, Blinker und Rücklichter funktionieren.
  • Batterie: Sie reagiert nicht nur auf Kälte empfindlich und unterliegt einem Alterungsprozess, der ihr Kräfte entzieht. Hitze kann der Batterie ebenfalls zu schaffen machen. Die Batterie daher regelmäßig in einer Werkstatt prüfen lassen.
  • AdBlue: Wer ein modernes Dieselfahrzeug fährt, sollten daran denken, genügend AdBlue mitzunehmen.

Auch wichtig: Besonders vor langen Strecken sollten Klimaanlage, Bremsen und Wischerblätter gecheckt und der Behälter der Scheibenwaschanlage aufgefüllt werden.

Urlaub mit dem Auto – Check nach der Reise

Auch die schönste Reise geht einmal zu Ende. Doch einen Trost gibt es: Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub. Daher gilt: Nach langen Urlaubsfahrten sollte das Auto gereinigt und durchgecheckt werden. Das dient der Verkehrssicherheit – und kann richtig Geld sparen:

  • Fahrzeug ausräumen, denn jedes Kilo zusätzliche Beladung kostet Sprit. Dachboxen und Fahrradträger sollten demontiert und unnötiges Gepäck aus dem Auto entfernt werden. 100 Kilo Gewicht bedeuten bis zu ca. 0,3 Liter Mehrverbrauch pro 100 Kilometer. Dachboxen erhöhen den Spritverbrauch um rund 20 Prozent.
  • Nach der Entladung von schwerem Urlaubsgepäck sollte die Leuchtweitenregulierung überprüft werden. Gegebenenfalls muss diese auf null gestellt werden, damit die Scheinwerfer nicht zu tief stehen und die Fahrbahn schlecht ausleuchten.
  • Reifendruck kontrollieren und anpassen: Nachdem vorher der Luftdruck mit der Beladung erhöht wurde, sollte er nach dem Urlaub wieder den Normalbedingungen angepasst werden. Auch die Profiltiefe sollte nach einer intensiven Nutzung überprüft werden.
  • Scheiben reinigen: Nicht nur außen sind Scheiben nach einer längeren Fahrt verdreckt. Auch der Schmutzfilm auf den Innenseiten der Fenster sollte nach dem Urlaub gründlich entfernt werden. Die tief stehende Sonne blendet mit verschmierten Scheiben besonders stark.
  • Den Autolack auf Kratzer und Steinschläge überprüfen. Sind sie vorhanden, sofort ausbessern ‒ noch bevor Rost entsteht.
  • Flüssigkeiten prüfen: Ölstand, Kühlflüssigkeit und Wischwasser sollten kontrolliert und gegebenenfalls nachgefüllt werden – entsprechend den Herstellervorgaben. Fehlt viel Kühlflüssigkeit, muss die Ursache von einem Fachmann festgestellt werden.

Nun bleibt uns nur noch gute Fahrt und gute Reise zu wünschen.