Deutschland und Nachbarländer haben den Vorteil, dass sie mehrere tausend Kilometer gut erschlossener Fernradwege zu bieten haben. Wir geben Tipps, wie die Radtour zum Erfolg wird.

Aufsteigen, losfahren, sich den Wind durch die Haare wehen lassen. Bei dem Gedanken kommt bei vielen Urlaubsstimmung auf. Wer gut plant und vorbereitet, hat mehr Spaß und Erholung.

 

Gut geplant – entspannt auf Tour

Wohin soll die Reise gehen? Ideen und Inspiration liefern Radreiseführer, Fahrradzeitschriften, die Touristeninformationen einzelner Regionen und Online-Tourenportale wie Bikemap (www.bikemap.net), Komoot (www.komoot.de) und Outdooractive (www.outdooractive.com). Ein sehr hilfreiches Instrument sind die Online-Radroutenplaner der Bundesländer (www.radroutenplaner-deutschland.de). Für die gewünschten Routen werden damit sogenannte GPX-Tracks generiert, die man mittels einer App aufs Smartphone oder ein Outdoor-Navigationsgerät überträgt. Ersatz-Akkus oder Powerbank fürs Handy nicht vergessen.

Geht’s auch ohne Smartphone?

Falls man keine digitalen Hilfsmittel will: Viele Radwege in Deutschland sind sehr gut ausgeschildert. Allerdings sollte man dann zumindest eine passende Fahrradkarte (meist vom ADFC, Esterbauer- und Kompass-Verlag) zur Sicherheit dabeihaben.

Zeitliche Puffer einplanen

Die Tagesetappen sollten nicht zu lange sein. Das gilt auch für E-Biker. Radfahrer brauchen regelmäßig Pausen. Ein zeitlicher Puffer für Pannen, längere Besichtigungen oder unfreiwillige Umwege kann nie schaden. Ideal ist es, wenn in der Nähe der Radstrecke eine Bahnlinie verläuft oder ein Fahrradbus verkehrt, um eventuell einen Abschnitt zu überbrücken oder notfalls zurückzufahren.

Wie fit bin ich wirklich?

Die Länge der Tagesetappen während einer Radreise hängt von drei wichtigen Faktoren ab: der persönlichen Fitness, der Streckenführung (Höhenmeter) und dem verwendeten Fahrrad. Hier eine grobe Übersicht, wie lange man seine Tagesetappen planen könnte. Basis sind eine Radreise mit einem herkömmlichen Tourenrad und eine nahezu ebene Strecke. Das Spektrum reicht von untrainiert – weniger als 30 Kilometer pro Tag – über etwas Kondition (einmal Sport pro Woche): 30 bis 50 Kilometer. bis gute Kondition (drei- bis viermal Sport pro Woche): 80 bis 120 Kilometer. Ein Hinweis: Mit einem E-Bike/Pedelec kann man problemlos auch etwas längere Strecken mit mehr Höhenmetern zurücklegen.

Radfreundliche Unterkunft

Am besten sucht man sich eine vom ADFC zertifizierte Bleibe (www.bettundbike.de), denn diese Unterkünfte haben entscheidende Vorteile für Reiseradler. Sie nehmen Gäste auch für nur eine Nacht auf. Das ist wichtig bei Etappenfahrten. Außerdem stehen immer Fahrradgaragen und eine kleine Reparaturecke zur Verfügung. Die Unterkunft möglichst frühzeitig reservieren, vor allem wenn man entlang der bekannten Flussradwege an Rhein, Donau, Elbe, Main und Weser unterwegs sein will.

Die richtige Ausrüstung Natürlich kann man auch mit Jeans und T-Shirt losradeln. Das wird nur mit der Zeit unbequem. Es empfehlen sich schnell trocknende Radhosen und Trikots. Vorausschauende Radler haben ein Trikot zum Wechseln dabei. Was Pflicht sein sollte: ein gut belüfteter Fahrradhelm, eine bruchsichere Sonnenbrille und Radhandschuhe. Außerdem gehört eine Wind- und Wetterschutzjacke ins Gepäck, besser zusätzlich noch eine Regenhose zum Überziehen. Noch ein Tipp: Eine gepolsterte Fahrradunterhose und spezielle Sitzcreme helfen dabei, dass man auch am zweiten und an den folgenden Radtagen noch schmerzfrei auf dem Sattel sitzen kann. Die Reiseutensilien verstaut man am besten in einer wasserdichten Gepäcktasche, die am Gepäckträger eingehängt wird. Je weniger das Fahrrad inklusive Gepäck wiegt, umso leichter lässt es sich vorwärts bewegen, bremsen und lenken.

Bremsen, Schaltung und Licht checken Wer sich selbst nicht allzu gut mit Fahrradtechnik auskennt, der bringt vor der großen Tour sein Fahrrad zum Service beim Fachhändler. Dort werden vor allem Bremsen, Gangschaltung, Licht und Reifen kontrolliert. Dort testet man auch gleich, ob der Gepäckträger stabil genug ist für eine volle Gepäcktasche. Apropos Wartung: Auch der beste Check-up vor der Reise schützt nicht vor plötzlichen Pannen unterwegs. Flickzeug, Miniwerkzeug-Set sowie ein Ersatzschlauch und eine passende Luftpumpe gehören unbedingt ins Gepäck.

Kurz bevor es losgeht Eine Probefahrt mit komplettem Gepäck bringt die Gewöhnung ans neue Fahrgefühl. Ein kleines Erste-Hilfe-Set nicht vergessen.