Die Zulage für die Porsche-Beschäftigten fällt besonders üppig aus. Aber auch andere große Firmen im Südwesten beteiligen ihre Mitarbeiter ordentlich am Erfolg.

Stuttgart - Die großen Arbeitgeber im Südwesten beteiligen ihre Mitarbeiter jedes Jahr in Form freiwilliger Zulagen am Unternehmenserfolg. Dabei fallen die Prämien spürbar unterschiedlich aus. Und die Firmen gehen bei der Prämienvergabe unterschiedlich vor. Im folgenden eine Übersicht über die Unternehmen und ihre Prämien für die Mitarbeiter:

 

Es war schon immer der Anspruch von Uwe Hück, für die Porsche-Mitarbeiter das Beste herauszuholen. Der vor wenigen Wochen als Betriebsratschef des Stuttgarter Sportwagenbauers ausgeschiedene Hück hatte auch beim Thema Mitarbeiter-Prämie eine klare Meinung: Wir bauen die besten Autos, unsere Mitarbeiter haben die höchste Prämie unter den Autoherstellern verdient – so lautet sinngemäß die Devise bei den Arbeitnehmervertretern. Kein Wunder also, dass die Mitarbeiter des Sportwagenherstellers Porsche für das vergangene Jahr eine Sonderzahlung von insgesamt 9700 Euro bekommen. So viel haben die Porsche-Beschäftigten noch nie erhalten. Von dem Bonus werden 9000 Euro für die besonderen Leistungen im Jahr 2018 bezahlt. Zusätzlich gibt es als Sonderbeitrag 700 Euro, die entweder zur Porsche-Variorente genommen werden können oder aber für die individuelle Altersvorsorge. Die Sonderzahlung wird an rund 25 000 Mitarbeiter der Porsche AG ausgezahlt. Sie ist auch abhängig von der persönlichen Arbeitszeit und von der Firmenangehörigkeit.

Zahlung höher als 2017

Die Sonderzahlung für das vergangene Jahr ist höher als die Erfolgsprämie für 2017. Diese hatte insgesamt 9656 Euro betragen. Dabei hatte es 9300 Euro als Bonus gegeben und 356 Euro als Jubiläumszahlung für „70 Jahre Porsche Sportwagen“.

Bosch hat eine prozentuale Prämie

Auch andere Konzerne in der Region Stuttgart haben hohe Prämien für ihre Mitarbeiter vermeldet. Anders als mancher seiner Wettbewerber zahlt der Technologiekonzern Bosch seinen Mitarbeitern eine Spitzenprämie für das abgelaufene Geschäftsjahr 2018. Durchschnittlich beträgt sie 54 Prozent eines Monatsgehalts und erreicht damit die Rekordhöhe des Vorjahres. Im Durchschnitt werden 2652 Euro je Mitarbeiter gezahlt. Überwiesen wird der Bonus mit der April-Entgeltabrechnung. Insgesamt schüttet Bosch 155 Millionen Euro aus. Das sind 20 Millionen Euro mehr als im Vorjahr, allerdings verteilt sich das Geld auch auf mehr Köpfe.

Daimler hat die Prämie gekürzt

Bei Daimler bekommen die Mitarbeiter den Umbruch im Konzern zu spüren. Der Autobauer hat nach einem Gewinneinbruch seinen Bonus je Mitarbeiter um mehr als 700 Euro auf 4965 Euro gekürzt. Traditionell sind bei Zulieferern die Boni deutlich niedriger als bei den Autoherstellern. Im nächsten Jahr dürfte die Erfolgsbeteiligung bei vielen Firmen geringer ausfallen. Immer mehr Betriebe spüren den konjunkturellen Gegenwind. Die Automobilbranche und ihre Zulieferer gehen den Wandel hin zur E-Mobilität an und legen zum Teil massive Sparprogramme auf. Bei vielen Unternehmen schmelzen die Gewinne, gleichzeitig müssen sie viel investieren.