Politik: Matthias Schiermeyer (ms)

Mehr Kritik der Arbeitgeber musste die schwarz-rote Koalition in Berlin einstecken. Zwar habe die Politik die Industrie 4.0 für sich entdeckt, so Wolf. Doch ziehe sie daraus nicht die richtigen Schlüsse. Anstatt den Unternehmen Spielräume zu eröffnen, schränke sie flexible Instrumente wie die Zeitarbeit ein. Beim Grünbuch zur Arbeit 4.0, das jetzt im Arbeitsministerium von Andrea Nahles (SPD) verfasst wurde, hat Wolf das Gefühl: „Hier wird eine ganz neue Spielwiese für die Politik aufgemacht, um neue Verbotsschilder aufzustellen.“

 

Die Bundesregierung lasse eine klare Strategie vermissen, bei der alles aus dem Weg geräumt werde, was der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen entgegensteht. Sie habe zwar das Prinzip „One in – one out“ eingeführt, wonach es für jedes Gesetz, das mehr Bürokratie bringt, eine adäquate Entlastung geben soll. „Wir haben aber ein Belastungsniveau erreicht, das ,zero-in – two-out’ erforderlich macht.“ Zu viel Regulierung bedrohe die Chancen der Digitalisierung. „Mit den arbeitsrechtlichen und tariflichen Regelungen der 70er Jahre werden wir dieses Rennen um Industrie 4.0 nicht gewinnen können“, monierte Wolf. Er habe den Eindruck, „dass wir seit Jahren kaum gehört werden“.

Bildungsprojekte unter neuer Marke gebündelt

Südwestmetall hat derweil seine zahlreichen Bildungsprojekte und Förderinitiativen unter der neuen Dachmarke „Südwestmetall macht Bildung“ (vormals Start 2000 plus) zusammengefasst. Der Vorsitzende des Bildungswerks der Wirtschaft, Karl Schäuble, berichtete, dass der Verband seit 1998 mehr als 200 Millionen Euro in Bildung und Fachkräftesicherung investiert hätte. In Zukunft solle etwa der Ausbau von Ganztagsschulen mit außerschulischen Mint-Angeboten ebenso unterstützt werden wie die Digitalisierung der Schulen und die Einführung des Schulfachs „Wirtschaft und Berufsorientierung“.