Gefühle kennt jeder. Manchmal sind sie fröhlich und bunt, manchmal sind sie trüb und grau und manchmal sind sie unangenehm und grell. Das Esslinger Stadtmuseum lädt nun in seiner Dependance im Schwörhaus zu einer Reise durch die Welt der Emotionen ein.

Gefühle werden gerne als die Farben des Herzens bezeichnet. Manchmal sind sie fröhlich und bunt, manchmal sind sie trüb und grau und manchmal sind sie unangenehm und grell. Es ist kein Zufall, dass das Esslinger Stadtmuseum in einer Zeit, in der die Stimmungen zuweilen Achterbahn fahren, eine Ausstellung über Emotionen zeigt. Dass sich diese Schau im Schwörhaus an Publikum jeden Alters wendet, macht das Projekt noch reizvoller. Die Ausstellung „Große Gefühle“, die das Studio Erika aus Kempten im Auftrag der Stadtmuseen in Esslingen und in Ludwigsburg entwickelt hat, lädt nicht nur zum Anschauen, sondern auch zum Mitmachen und Erleben ein.

 

Die „Mitmachausstellungen für Kinder und alle anderen“, die das Esslinger Stadtmuseum regelmäßig im Schwörhaus präsentiert, sind stets etwas Besonderes. Denn sie bieten Gelegenheit, tief in Themen einzutauchen und selbst Teil der Projekte zu werden. So ist es auch bei der neuen Schau „Große Gefühle“, die bis 5. Oktober zu sehen ist. Zehn Stationen laden dazu ein, „sich auf eine lustige, ärgerliche, eklige und schöne Reise zu begeben und sich selbst und andere dabei besser kennen zu lernen“.

Schlechte Gefühle bleiben am Eingang

Eine Kugelbahn zeigt, wie komplex unsere Gefühlswelt ist. Foto: Roberto Bulgrin

Es geht von Station zu Station. Da kann man mit DJ Schlotter in der Disco tanzen, man kann einen schwarzen Stein durch (Herzens-)Wärme farbig werden lassen, man kann aus lecker Süßem etwas Ekliges machen und überraschende Zaubertricks einstudieren. Und an einer großen Kugelbahn kann man erleben, dass ein einzelnes Gefühl nicht immer ganz alleine kommt und dass verschiedene Emotionen zuweilen auch im Widerstreit miteinander sind. „Laut oder leise? Bunt der grau? Schwer oder leicht? Gefühle sind sehr verschieden. Sie gehören fest zum Leben und können verändern, wie wir auf die Welt schauen“, sagt die Kunstvermittlerin Mirjam Grieninger. Empfohlen wird die Schau für Kinder ab fünf Jahren – im Grunde aber für alle, die gerne auch mal darüber nachdenken, wie Gefühle entstehen, wodurch sie beeinflusst werden können, was sie mit uns und unserem Befinden anstellen und weshalb jeder Mensch ein bisschen anders reagiert.

Der richtige Ton für jedes Alter

Die Ausstellung kann man nicht nur anschauen – man kann vieles auch selbst ausprobieren. Foto: Roberto Bulgrin

Die Ausstellung im Schwörhaus ist so originell und zugleich mit großem Tiefgang inszeniert, dass man mit großem Vergnügen von Station zu Station zieht. Freude, Trauer, Ekel, Angst und Wut – für jede dieser Emotionen steht ein eigens kreiertes knuddeliges Geschöpf. Dazu gibt es jede Menge interessante Informationen.

So erfährt man etwa, dass der Mensch im Laufe seines Lebens im Durchschnitt etwa 80 Liter Tränen vergießt. Oder dass Kinder zehnmal häufiger lachen als Erwachsene – bis zu 200 Mal am Tag. Dabei ist Lachen doch so wichtig: „Freude kann helfen, dass wir keinen Schnupfen kriegen“, heißt es in der Ausstellung. „Wenn wir uns freuen, stellt unser Körper Glückshormone her. Das sind Stoffe, die uns gesünder machen können.“ Da trifft es sich gut, dass die Ausstellung auch so manches Mal zum Schmunzeln einlädt. Damit jeder mit guten Gefühlen nach Hause geht.

Knuddel-Monster Eriko kommt nach Esslingen

Ein roter Filzumhang hilft den Ausstellungsbesuchern, schlechte Gefühle abzuschütteln. Foto: Roberto Bulgrin

Termin Die Mitmachausstellung „Große Gefühle“ wird am Donnerstag, 1. Mai, um 11 Uhr im Esslinger Schwörhaus eröffnet. Für den Ausstellungsbesuch sind dicke Socken nötig.