Von Asien bis Argentinien: das Mittagstisch-Angebot in der Stuttgarter Innenstadt wird immer ausgefeilter. Wir stellen eine Auswahl an Lokalen vor, in denen man gut und günstig essen kann.

Stuttgart - Es muss ja kein Edel-Restaurant sein – aber eben auch nicht immer dieselbe Imbissbude. In der Innenstadt gibt es verschiedene Lokale, in denen man gut und günstig essen kann. Wir stellen eine Auswahl vor.

 

Kantinchen – Kinderparadies im Retro-Schick

Die Betreiber des Kantinchens, Carsten Hendricks und Martina Schmitt, verfügen über eine treue Fangemeinde, stehen sie doch seit Jahr und Tag Schnäppchenjägern auf dem Karlsplatz-Flohmarkt mit Kaffee und Snacks zur Seite. Seit Kurzem zeichnen sie dazu für ein Lokal in S-Süd verantwortlich. Die Inneneinrichtung sieht aus, als habe man die guten Kontakte zu den Flohmarkt-Beschickern genutzt – im positiven Sinne, Retro-Schick lässt grüßen. Das Lokal ist so gestaltet, dass reichlich Kinder zwischen Sesseln und Stühlen toben, gefüttert werden oder sich in einer Spielecke tummeln. Der Mittagstisch reißt uns bei unserem Besuch nicht vom Hocker, dem Paprika-Erdnuss-Ragout mit Couscous (€ 5,80) fehlen Pfiff und Würze. Besser sind der Bagel mit Avocado und Tomate und der mit Grillgemüse und Hummus gefüllte Wrap (beide € 3,80).

Kantinchen – Alexanderstraße 180. Geöffnet Mo – Fr 7 – 17, Sa 9 – 15 Uhr.

Do’s – Für den kleinen und den großen Hunger

Das Lokal ist schmal, und im Sommer dürfen nur wenige Tischchen draußen stehen. Doch Thuc Liem Do strahlt: „Was zählt, ist die zentrale Lage“, sagt der humorvolle Betreiber des „DO’s Vietnam Street Food“ – übrigens ein Familienbetrieb, Dos Frau und die beiden Kinder unterstützen ihn. Auf der Karte: zwei vietnamesische, zwei thailändische und zwei chinesische Gerichte, jeweils in den Variationen Huhn, Rind, Ente, Shrimps oder Tofu (€ 5,90 – 8,50). Ein idealer Aufwärmer im Winter ist das Nationalgericht Pho (€ 5,50 – 8,90), eine leichte Suppe mit Reisbandnudeln, Fleisch/Tofu und frischen Kräutern. Praktisch: sämtliche Suppen werden in zwei Portionsgrößen angeboten. Fein ist auch das Fingerfood, etwa die Hühnerfleischspieße mit Erdnusssoße (€  3,50). Zu jeder Jahreszeit empfehlenswert: die frischen Sommerrollen (€ 3,90).

Do’s – Tübinger Str. 15, Tel 65 83  68 93. Geöffnet Mo – Sa 11.30 – 23 Uhr, So & Fei 13 – 22 Uhr

Café Babel – Gäste dürfen Rezepte mitbringen

Das Rezept für die Bulgur-Auberginen-Lasagne stammt vom Nachbarn, auch andere Gäste haben schon Wünsche geäußert. Vor allem Orientalisches und Quiches kommen laut dem Babel-Betreiber Juan Ostolaza gut an. Unsere Erfahrung: die Gerichte sind meist leicht und gesund. Von der Kürbissuppe im Weckglas (€ 4) sind wir begeistert. Der Mittagstisch (12 bis 14.30 Uhr, € 6,40-7,20) ist oft vegetarisch und mediterran. Einmal die Woche gibt es deutsche Kost, samstags Brunch (€ 10). Als Zwischenmahlzeit empfehlen wir Empanadas (€ 3,50) oder Salate, die den ganzen Tag über serviert werden. Dass sich in dem Eckladen früher junge Künstler trafen, sieht man: Kunst hängt an den Wänden, die Möbel sind kreativ zusammengewürfelt. Während seine Mitstreiter gegangen sind, ist Ostolaza geblieben: „Mein Kunstwerk ist jetzt das Café.“

Café Babel – Uhlandstraße 26, Tel. 96 89 13 99. Geöffnet: Mo – Fr 10 – 22 Uhr, Sa 11 – 23 Uhr.

Mandu – Bibimbab auch für Anfänger

„Entschuldigung, was essen denn Sie da?“ Drei Frauen schauen neugierig rüber. Zwar sind alle Gerichte auf der Karte mit Foto abgebildet, aber der Blick in Richtung Nachbartisch kann bei der Entscheidung helfen. Wir lernen: Mandus sind koreanische Maultaschen (ab € 2), Gimbab ist eine Art Sushi (ab € 2), wobei uns das japanische besser mundet, Chab-Chae besteht aus (lauwarmen) Süßkartoffelnudeln, würziger Marinade und Gemüse (ab € 2). Unser Favorit: Bibimbab. Was nach lustigem Mix klingt, ist auch einer: Auf dem Teller sind Salat, knackiges Gemüse, Rindfleisch und Ei hübsch angeordnet. Der Kenner mischt das schöne Arrangement sogleich mit Reis und Chilisauce kräftig durch. „Neue Kunden greifen oft zur falschen Sauce“, sagt die Bedienung lachend. Aber sie hilft charmant weiter. Übrigens: wer von allem ein bisschen probieren will, bekommt schon ab € 6,90 ein Set.

Mandu – Fritz-Elsas-Straße 60, Tel. 30 00 18 21. Geöffnet Mo – Sa 11.30 – 20 Uhr.

Weitere feine Adressen zum Schlemmen über Mittag

Klassiker Geht es um gehobenen Mittagstisch in Stuttgart, kommt man an der Epicerie Fine an der Olgastraße 136 (Süd) nicht vorbei. Hier wird Französisches mit Pfiff serviert. Ebenfalls hohen Ansprüchen genügt die Zauberküche an der Neuen Weinsteige 4 (Süd). Nalan Dogan kocht türkische Köstlichkeiten.

Neueröffnung Der Stuttgarter Süden ist ein Hotspot in Sachen anspruchsvollem Mittagstisch. Die jüngste Neueröffnung an der Olgastraße 127 heißt Klutsch. Inhaber Rainer Klutsch hat an der Kochshow „The Taste“ teilgenommen und behauptet für sich, das beste Schnitzel der Stadt zu servieren.

Schnelldurchlauf Ebenfalls einen beachtlichen Mittagstisch bekommt man in der Auszeit, Augustenstraße 52, S-West. Im Brot und Butter (Lautenschlagerstr. 16, S-Mitte) speist man exzellent, aber nicht ganz günstig. Bodenständig-schwäbisch geht es im Schwabennest an der Hospitalstraße, S-Mitte zu.