Fünf Millionen Euro gibt es vom Bund für den Umbau des Bahnhofs in Gäufelden. Schiene und Auto sollen hier zusammengeführt werden.

Digital Desk: Katrin Maier-Sohn (kms)

Gäufelden - Starker Regen und die coronabedingten Abstandsregeln minderten das große Interesse der Gäufeldener Bürger an ihrem Bahnhof am Mittwochmorgen nicht. Der Bundestagsabgeordneter Marc Biadacz (CDU) hatte um 10 Uhr zum Vor-Ort-Gespräch eingeladen. Und das Kommen lohnte sich: Die erfreuliche Nachricht von Thorsten Krenz, dem Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn für Baden-Württemberg, lautete, dass der Bahnhof von April 2024 an barrierefrei umgebaut werden soll. Finanziert wird das Projekt mit fünf Millionen Euro durch den Bund.

 

Zu dem Termin kamen unter anderem Vertreter der Bürgerinitiative „Bahnhof Gäufelden“ und Mitglieder des Gemeinderats – allesamt neugierig, welche Nachricht der Abgeordnete gemeinsam mit Thorsten Krenz und dem Bürgermeister Benjamin Schmid zu verkünden hatte. Der Vertreter der Deutschen Bahn Krenz sprach von einem „wichtigen Signal für Gäufelden“.

Bahnsteig ist gefährlich schmal

Der Bürgerinitiative „Bahnhof Gäufelden“ ist vor allem die Sicherheit am Bahnsteig ein Anliegen. So erzählt der Sprecher der Bürgerinitiative Albrecht Schittenhelm, dass ihn vor Kurzem seine Tochter samt Enkelin besucht habe. „Sie stiegen hier am Bahnhof aus und meine Tochter hatte Angst, dass das Kind auf die Gleise fällt oder vom Zug erfasst wird, so eng geht es hier zu.“ Auch Gäufeldens Bürgermeister Benjamin Schmid, weiß wie dringend der Umbau und wie groß der Wunsch danach in der Bevölkerung ist. „Ohne die Barrierefreiheit ist der Bahnhof hier nicht zukunftsfähig“, sagte er. Umso mehr freue er sich darüber, dass endlich etwas passiere.

Ziel sind über 1000 Fahrgäste

Laut Thorsten Krenz sollen die Bauarbeiten im April 2024 beginnen. Neben einer Erhöhung des Bahnsteigs sollen die Beleuchtung und das gesamte Mobiliar ausgetauscht werden. Außerdem ist ein großer Park-and-Ride-Parkplatz geplant, mit dem Automobilität und Schiene verbunden werden sollen. Der Abgeordnete Marc Biadacz spricht von Gäufelden als Leuchtturmprojekt, bei dem mithilfe der geplanten Parkplätze die Zahl der Fahrgäste weiter erhöht werden soll. Aktuell steigen etwa 784 Personen täglich am Bahnhof ein. „Wir wollen den Bahnhof als Pendlerbahnhof etablieren“, sagt Krenz. Ideen und Wünsche der Bürger – allen voran der Bürgerinitiative – wie die Umbaumaßnahmen genau aussehen sollen, könnten nur noch eingeschränkt aufgenommen werden. Schließlich sei das Projekt kein weißes Papier, bei dem neu angefangen werden könne.

Der Bahnhof im Gäufeldener Ortsteil Nebringen ist an die Gäubahn angeschlossen. Von der Haltestelle fahren der Regionalexpress und der IC in Richtung Stuttgart und Singen. Bereits seit etwa 30 Jahren ist die Bahnhaltestelle in Gäufelden innerhalb der Bevölkerung ein Thema.