Vor zwei Jahren hat der 28-Jährige den Betrieb von seinem Vater, dem umtriebigen Kreisbauernchef Andreas Kindler, übernommen. 100 Hektar bewirtschaftet er, baut Ackerfutter, Dinkel und Linsen an, und kümmert sich um die Hühner-Wohnmobile. Drei davon stehen auf Renninger Wiesen, der vierte ist im Bau. Dazu kommt viel Büroarbeit. Denn laut den Bürokratie-Verordnungen handelt es sich bei drei Wägen um drei Ställe, was dreimal so viel Dokumentation erfordert. „Hätte ich alle meine 600 Hühner in einem einzigen riesigen Stall, hätte ich nicht so viel Arbeit“, sagt Kindler und schüttelt den Kopf.

 

Und sagt sich: „Die Arbeit macht Spaß.“ Auch Anwohner und Spaziergänger erfreuen sich an den Tieren. Einer der Wagen steht in der Nelkenstraße und ist die Attraktion für die Kinder im Kindergarten. Die dort sicherlich die Tradition des Ostereierfärbens fortführen, was man in Westeuropa seit dem 12. Jahrhundert tut. Die runde Form drückt die Hoffnung auf Wiederkehr ins Leben aus, eine Form der Perfektion und der Vollendung. Der französische Lyriker Pierre de Ronsard formulierte in darum in einem seiner Sonette: „Ich gebe Ihnen, indem ich Ihnen ein Ei schenke, das ganze Universum.“