Der Mobilfunkmast der Telekom sollte eigentlich nur als Provisorium bis Mai im Landschaftsschutzgebiet an der Birkacher Straße stehen. Nun wird der Standort allerdings doch zur Dauerlösung.

Riedenberg - Noch ist der Mobilfunkmast der Telekom mobil. Bald schon wird das auf einem Lastwagen montierte Gitterkonstrukt mit Antenne an der Spitze endgültig an der Stelle am Unteren Haldenweg befestigt. Eigentlich sollte der Standort nur eine Übergangslösung sein. Die Stadt hatte der Telekom vergangenes Jahr eine Ausnahmegenehmigung für ein Jahr ausgesprochen. Nun hat der gemeinderätliche Unterausschuss Mobilfunk aber beschlossen, dass der Mast auch in Zukunft an dieser Stelle im Landschaftsschutzgebiet stehen darf. Der Grund: Es gebe keine andere Stelle, die genauso geeignet wäre.

 

Zu dem Mast gibt es eine lange Vorgeschichte. Wie wir im vergangenen Jahr mehrfach berichteten, hatte die evangelische Gemeinde in Birkach zehn Jahre lang eine Funkantenne der Telekom im Turm der Franziskakirche beherbergt. Nachdem die Gemeinde den Mietvertrag gekündigt hatte, wurde die Antenne im Oktober 2012 abgebaut. Zahlreiche Kunden – besonders in Schönberg – saßen daraufhin monatelang im Funkloch. Die Telekom hatte trotz eineinhalb Jahren Vorlaufzeit keinen Ersatzstandort gefunden.

Das Amt für Umweltschutz hat sein Okay gegeben

Um diese Versorgungslücke zu schließen, hat die Stadt der Telekom vor gut einem Jahr die Ausnahmegenehmigung für zwölf Monate ausgesprochen. Am 31. Mai sollte diese auslaufen. Man habe im vergangenen Jahr mit der Telekom zahlreiche Standorte geprüft; dabei habe sich gezeigt, dass der jetzige Platz im Gegensatz zu den anderen untersuchten langfristig am besten geeignet ist, sagt nun Erwin Grimme, der persönliche Referent von Baubürgermeister Matthias Hahn. Darum habe auch das Amt für Umweltschutz zugestimmt, dass der Mast bleiben darf, wo er ist.

„Es gibt keine optimale Lösung“, sagt Stadtrat Hans Pfeifer von der SPD, der im Unterausschuss Mobilfunk, wie die Mehrheit, für den Standort gestimmt hat. Irgendwo müsse der Mast hin, damit die Versorgung gewährleistet ist. Es seien auch Standorte näher an der Wohnbebauung oder noch tiefer im Landschaftsschutzgebiet geprüft worden. Da sei der Platz am Unteren Haldenweg „das kleinere Übel“, sagt Pfeiffer. Auch Helga Vetter von der CDU findet, dass der Mast an dieser Stelle die Landschaft am wenigsten verschandle.

„Der Mast sieht aus wie ein Grenzwachturm“

So sahen das, wie die Abstimmung zeigt, alle Mitglieder im Ausschuss – mit Ausnahme von Grünen-Stadtrat Michael Kienzle. Von ihm kam die einzige Gegenstimme. „Ich finde, man sollte nicht so ins Landschaftsschutzgebiet grätschen“, sagt er. Die Entscheidung müsse er aber akzeptieren, sogar seine Parteikollegen schätzten das Thema anders ein. Gehofft habe Kienzle, dass man über die Optik des Masts noch reden könnte. „Der Mast sieht aus wie ein Grenzwachturm“, kritisiert er.

Am Aussehen des Konstrukts werde sich jedoch nicht viel ändern, sagt Erwin Grimme vom Referat Städtebau und Umweltschutz. Der Lastwagen kommt weg. Ansonsten bleibe es bei einem 40 Meter hohen Gittermast. Die Höhe wird benötigt, um Schönberg zu versorgen. Zwei der weiteren geprüften Standorte seien Stellen im Gewerbegebiet Kemnat und auf dem Birkacher Feld gewesen. Von beiden Orten aus hätte aber Schönberg nicht ausreichend versorgt werden können.

Positiv ist laut CDU-Stadträtin Helga Vetter, dass auch weitere Mobilfunkanbieter ihre Antennen an dem Mast anbringen könnten. Das bestätigt Erwin Grimme – so wenig Masten wie möglich sei die Devise der Stadt. Der Weg für die Telekom ist nun geebnet, die Verwaltung warte jetzt auf den Bauantrag. Den will die Telekom laut Pressesprecher Markus Jodl so rasch wie möglich stellen. Wenn alles nach Plan läuft, sagt Erwin Grimme, kann der endgültige Mast bis Ende des Jahres stehen.