Die SPD-Fraktion aus Filderstadt erteilt einer Seilbahn nach Neuhausen eine klare Absage. Dies gehe auf Kosten des künftige S-Bahn-Takts und erschwere den Ausbau der Busverbindungen im ÖPNV-Netz.
Filderstadt - Walter Bauer, der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Filderstädter Rathaus, wendet sich gegen die Prüfung einer Seilbahnverbindung nach Neuhausen, wie dies jüngst die Fraktion der Freien Wähler gefordert hatte. Seilbahnen, sagt Bauer, könnten eine sinnvolle Ergänzung im Nahverkehr sein, wenn es um die Überwindung unwegsamer Steigungen und Gewässer gehe, wo Bahn oder Bus keine wirkliche Alternative darstellten. „Wenn sich aber die Verlängerung einer Schienenverbindung geradezu aufdrängt, weil es um eine umsteigefreie Erschließung bevölkerungsreicher Gebiete geht, stellt eine Seilbahn keine wirkliche Alternative dar“, sagt Bauer.
Die Freien Wähler würden verschweigen, dass die Verlängerung der S-Bahn nach Neuhausen für Taktverkürzungen zentral sei. „Die Verlängerung ermöglicht es, die Probleme des eingleisigen Tunnels vom Flughafen nach Filderstadt mit einem zusätzlich einzusetzenden S-Bahnzug zu beheben“, sagt Bauer. Dieser Zug sei schon beschafft worden. Keinen Monat nach den Erörterungsverhandlungen zum Planfeststellungsverfahren der S-Bahnverlängerung von Bernhausen nach Neuhausen stellten die Freien Wähler in Filderstadt eine vermeintliche Alternative in den Raum, die das laufende Planungsverfahren kurz vor dem Abschluss entgleisen lassen solle. Ihr Vorschlag überzeuge überhaupt nicht, denn in Filderstadt sei im Zusammenhang mit dem S-Bahnanschluss ein leistungsfähiges Bus-Zubringersystem erarbeitet worden, das sicher noch weiter verbessert werden könne.
Wenn der 15-Minuten-Takt der S-Bahn eingeführt werden könne, seien die Takte der Busse diesen Zeiten anzupassen. Ein ÖPNV-System, dem parallel durch Seilbahnen Konkurrenz gemacht werden solle, werde nicht mehr finanzierbar sein. Die Busse jedoch blieben laut Bauer unverzichtbar, denn sie könnten alle paar Hundert Meter Fahrgäste mitnehmen und wieder aussteigen lassen. Dies sei aber mit Seilbahnen kaum machbar.