Das Zwei-Wege-Modell soll eine Grundlage für Verhandlungen mit den Verkehrsverbünden und dem Land schaffen – das letzte Modell war Ende vergangenen Jahres von den Studierenden abgelehnt worden.

Architektur/Bauen/Wohnen: Andrea Jenewein (anj)

Stuttgart - Die Landesastenkonferenz der Studierenden hat erstmals einen eigenen Vorschlag für ein landesweites Semesterticket verabschiedet. Das vom Arbeitskreis Landesweites Semesterticket ausgearbeitete Zwei-Wege-Modell soll eine Grundlage für Verhandlungen mit den Verkehrsverbünden und dem Land schaffen, die nach Ostern stattfinden sollen. Ende vergangenen Jahres hatte sich eine Mehrheit der Studierenden gegen ein anderes Modell für das Semesterticket ausgesprochen – in Stuttgart sollte es 525 Euro kosten. Es wäre das bundesweit teuerste gewesen.

 

Grundsätzlich sieht das System vor, dass alle Studierende je nach Hochschulstandort einen neu festgelegten Solidarbeitrag bezahlen, in welchem 50 Euro für den landesweiten Verkehr vorgesehen sind. Der neue Preis soll dabei im Dialog zwischen Verkehrsverbünden und den Verfassten Studierendenschaften vor Ort verhandelt werden.

Im Stuttgarter VVS-Gebiet wäre das Ticket teurer als im Rest des Landes

Der Entwurf sieht vor, dass alle Studierenden zukünftig den öffentlichen Nahverkehr rund um die Uhr im eigenen Verbund, sowie freitags, am Wochenende und feiertags in ganz Baden-Württemberg nutzen können. Nach Berechnungen von Florian Wondratschek, Sprecher des Arbeitskreises, liegen die neuen Solidarbeiträge meistens unter 120 Euro, das Stuttgarter VVS-Gebiet wäre mit 232,50 Euro am teuersten.

Studenten, die auch an Werktagen durch Baden-Württemberg fahren möchten, können für 132,50 Euro pro Semester ein Zusatzticket erwerben, welches vom Land Baden-Württemberg mit 4,5 Mio. Euro im Jahr unterstützt werden müsste. Ganz Baden-Württemberg mit dem ÖPNV erschließen zu können, würde fast immer unter 300 Euro kosten, nur in Hochschulstandorten der VVS wären es 365 Euro.