Der zentrale Omnibusbahnhof ist offiziell seiner Bestimmung übergeben worden. Die Stadt hat für die Verlegung und Neugestaltung rund 2,9 Millionen Euro investiert. Die feierliche Übergabe ist quasi der Start des nächsten Bauabschnitts.

Ditzingen - Nicht auf den Tag genau, aber 148 Jahre nachdem der erste Zug der Schwarzwaldbahn in den Ditzinger Bahnhof eingefahren ist und 38 Jahre nachdem die S-Bahn erstmals in Ditzingen gehalten hat, ist am Freitag der neue Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) mit einem Fest offiziell seiner Bestimmung übergeben worden. Die Bläserklasse der Realschule Ditzingen setzte den musikalischen Rahmen. Es sei ein „stadthistorisch wichtiger Tag“, hob der OB Michael Makurath in Anwesenheit des Vorsitzenden des Verbands Region Stuttgart, Thomas Bopp, die Bedeutung des Projekts hervor.

 

Makurath sprach von einer Drehscheibe von Bus, Bahn, Rad, Individualverkehr und Carsharing. Sie sei die „Mobilitätsplattform der Zukunft im Ballungsraum“. Platz sei am ZOB auch für die E-Mobilität, die sich „langsam aufbaut und dynamisch entwickelt“. Der Carsharing-Anbieter Stadtmobil hat sein Engagement in der Stadt inzwischen von zwei auf drei Fahrzeuge erweitert. Sie stehen ebenfalls am Bahnhof. Auch das Angebot von Rent a Bike soll dort fortan gemacht werden. Im neuen Parkhaus in der Calwerstraße entstehen mehr als 100 neue Park-and-Ride-Plätze auf dem obersten Deck des Gebäudes am Bahnhofcenter. Auf der Südseite gibt es weitere 90 Autoabstellbuchten für Pendler.

Millionen investiert

Für die Verlegung und Neugestaltung des Zentralen Omnibusbahnhofs hat die Stadt rund 2,9 Millionen Euro investiert. Das Land hat die Modernisierung mit rund 700 000 Euro bezuschusst.

Die Entscheidung für die Umgestaltung des Omnibusbahnhofs in der Kernstadt war im Jahr 2013 gefallen. Zu diesem Zeitpunkt beschloss der Gemeinderat einen Rahmenplan, im Frühjahr 2014 stimmte das Ditzinger Gremium dann für die konkrete Ausgestaltung des Areals. Verantwortlich dafür zeichnete das Stuttgarter Architekturbüro Zoller; auf die Anbindung an das Verkehrsnetz und die Funktionalität im Alltag achtete die Ingenieurgesellschaft für Verkehr, IGV. Auf dem Areal sind sieben Bushalteplätze entstanden, fünf auf der Nordseite gen Stadtmitte, zwei auf der Südseite in Richtung Gewerbegebiet. Überdachte Wartehallen erleichtern es den Fahrgästen, die Zeit bis zur Abfahrt der Busse zu überbrücken.

Die elektronischen Informationsanzeigen in Echtzeit geben Auskunft über Verspätungen. Allerdings funktionieren die dynamischen Fahrgastinformationssysteme (DFI) bisher nicht. „Es fehlt am Stromanschluss“, erklärte der OB Makurath, warum die Tafeln weitgehend dunkel sind.

Verbindung von Zentrum und Gewerbegebiet

Der Architekt Thomas Zoller zeigte sich davon überzeugt, dass der Bahnhof seine Anforderung an die Zukunft erfüllt; gleichwohl sei der „offene, lichte freundliche Stadtraum“ noch nicht zu Ende gestaltet. Denn dieser sei letztlich geprägt von den hohen, schmalen Leuchtsäulen und den Bäumen. Die Busse sollten untergeordnet platziert sein, sodass die städtebaulichen Elemente wirken könnten. Doch die Bäume sind erst gesetzt worden und noch nicht hoch gewachsen, die Busse dominieren.

Das Bahnhofsareal verbindet die Innenstadt und das Gewerbegebiet Süd. Damit die Busse direkt und ohne Umwege ins Gewerbegebiet fahren, baute die Stadt zwei neue Straßen. Zum einen wurde die Dornierstraße mit der Siemensstraße verbunden und mit neuen Bussteigen ausgestattet. Zum anderen wurde die Dornierstraße mit der Gerlinger Straße verbunden. Dadurch sollte der Knoten vom Gerlinger Straße und Siemensstraße entlastet werden.

Die neuen Straßenverbindungen kosteten laut der Stadt rund 1,6 Millionen Euro. In einem nächsten Bauabschnitt ist nun östlich des Empfangsgebäudes ein dreigeschossiges Gebäude geplant.