Die Freien Wähler machen beim Thema Mobilität Druck. Die Verwaltung sieht die Stadt bei Themen digitale Ampelschaltung und Parksuchverkehr jedoch auf einem guten Weg.

Das Thema Mobilität bewegt. Geht es nach den Freien Wählern, passiert jedoch seitens der Verwaltung zu wenig, um die drängenden Probleme zu lösen. „Wir müssen die Probleme der Mobilität an der Wurzel packen“, betont der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler Reinhardt Weiss. Mit teuren Lastenrädern zum Ausleihen allein sei nichts gewonnen. Bereits vor Monaten habe seine Fraktion „einige konstruktive Vorschläge“ zum Thema Verkehr in der Stadt gemacht, sie seien aber von der Verwaltung bisher nicht beantwortet worden. Deshalb beantrage man erneut, die digitale Ampelschaltung an das tatsächliche Verkehrsaufkommen anzupassen. „Stop-and-go muss vermieden werden.“

 

Private E-Ladestation im Vorgarten?

Um den Parksuchverkehr einzudämmen, zum Beispiel an verkaufsoffenen Sonntagen oder anderen Events, müssten an den Ortseingängen Großparkplätze etwa an der Verwaltungshochschule oder Wüstenrot geöffnet und mit dem ÖPNV in Richtung Innenstadt sinnvoll verknüpft werden. Beides kostenlos.

2020 hätten die Freien Wähler auf Initiative von Stadtrat Jochen Zeltwanger gefordert, den Bau privater E-Ladestationen für alle Bürger auch im eigenen Vorgarten zu ermöglichen. Der angestrebte Umstieg auf eine emissionsarme E-Mobilität könne nur gelingen, wenn man unkompliziert ein Baurecht schaffe, das Anträgen von Bürgern ohne eigene Garage am oder im Haus den Umstieg auf schadstoffarme Autos erleichtere.

Außerdem sei ein ganzheitliches Mobilitätskonzept längst überfällig, das gleichberechtigt an alle Verkehrsteilnehmer denke, attraktive Umsteigemöglichkeiten schaffe und die Menschen mitnehme, statt bestimmte Fortbewegungsarten zu bevorzugen. In diesem Zusammenhang müsse endlich auch ein durchgängiges Radwegenetz geknüpft werden, das zum Beispiel die Schulen als Ankerpunkte setzen. Das Auto dürfe nicht als Sündenbock abgestempelt werden. Es sei immer noch der Frequenzbringer Nummer eins für die Innenstadt.

Sebastian Mannl, Bürgermeister für Mobilität, Sicherheit und Tiefbau, teilt den Wunsch nach Problemlösungen. Die Stadt sei jedoch alles andere als untätig. „Mir ist auch nicht bewusst, dass wir viele Antworten schuldig sind.“ In puncto Parksuchverkehr sei man weiter. Beispielsweise sei der Bustakt bei Events wie verkaufsoffenen Sonntagen verdichtet worden. Zudem habe man Parkplätze – wie etwa den von Aldi in der Weststadt – akquiriert. Was das Thema Ampelschaltung angeht, sei die Technik teilweise schon installiert. „Aber es muss noch besser vernetzt werden“, räumt Mannl ein.

Dran sei die Verwaltung auch an der Ausschreibung für die Optimierung der Busbeschleunigung. Und das Mobilitätskonzept sei beispielsweise bereits im Ausschuss vorgestellt worden. „Wir treten nicht auf der Stelle bei dem Thema. Aber es hat einfach viele Ebenen, und generell sind Konzepte das eine und die Umsetzung das andere. Die dauert einfach. Es gibt keine Knopfdrucklösungen bei dem Thema.“