Die Pläne des Landes sehen unter anderem vor, die Stuttgarter Abschnitte der A 8 und der A 81 mit mehr Spuren aufzuweiten, um die Anfälligkeit der beiden Autobahnstücke für Staus zu verringern. „Dadurch wollen wir verhindern, dass die Autofahrer den Stau in die Stuttgarter Innenstadt verlagern“, so der Minister. In der bis Heilbronn und Reutlingen reichenden Metropolregion sollten künftig schnelle Expresszüge die S-Bahn entlasten, die dennoch weiter optimiert werden müsse. Hermann will zudem den Fahrradverkehr mit Radschnellwegen – etwa durch eine Route zwischen Ludwigsburg und Esslingen – fördern. Auch das Jobticket für Landesbedienstete soll im Ballungsraum rasch umgesetzt werden. Freiwillige Fahrgemeinschaften seien ebenfalls eine sehr gute Möglichkeit für eine bessere Mobilität. Man appelliere auch an die Wirtschaft, mehr Heimarbeitsplätze zu ermöglichen.

 

„Eklatante Rechtsverstöße beim Feinstaub“

Kritisch beurteilt Joseph Michl vom Landesnaturschutzverband (LNV) die Ergebnisse des Gipfeltreffens. „Zu viele verwechseln Autofahren mit Mobilität“, sagte er. Konkrete Ansätze habe es nur beim Thema neue Straßen gegeben. „Die Feinstaubsituation am Neckartor darf so nicht bleiben, das lassen wir uns nicht gefallen. Die Politik verweigere sich aber der Pflicht zum Handeln. „Auf keinem anderen Gebiet gibt es so eklatante Rechtsverstöße.“

Für die Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart (IHK) sind die Verkehrsprobleme nur in der Zusammenarbeit lösbar. „Die Unternehmen sind darauf angewiesen, dass ihre Beschäftigten gut zur Arbeit kommen und der Transport von Gütern funktioniert“, sagt IHK-Präsident Georg Fichtner. Die Region brauche einen besseren Nahverkehr, aber auch die Nord-Ost-Umfahrung und eine zusätzliche Filderauffahrt. Unverständlich sei die Ankündigung von Fahrverboten und Durchfahrtsbeschränkungen für Lastwagen in Stuttgart. Lösungen gegen die zu hohe Schadstoffbelastung müssten im Konsens aller Beteiligten gefunden werden.

Der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) begrüßt die Ziele des Mobilitätsgipfels für die Region. „Der Maßnahmenkatalog ist allerdings unzureichend“, bemängelt der VCD-Landesvorsitzende Matthias Lieb. „Die Luftreinhalte- und Klimaschutzziele verlangen zwingend eine Reduktion des Autoverkehrs in der Region.“ Dieser Schritt müsse mit verbesserten Angeboten bei Bus und Bahn einhergehen. Wenn man den Nahverkehr von Stuttgart mit München und Zürich vergleiche, so zeige sich, das die Münchner Bus und Bahn um rund 70 Prozent und die Züricher um 200 Prozent häufiger als die Stuttgarter nutzten.

Ein Katalog an Maßnahmen

„Eklatante Rechtsverstöße beim Feinstaub“

Kritisch beurteilt Joseph Michl vom Landesnaturschutzverband (LNV) die Ergebnisse des Gipfeltreffens. „Zu viele verwechseln Autofahren mit Mobilität“, sagte er. Konkrete Ansätze habe es nur beim Thema neue Straßen gegeben. „Die Feinstaubsituation am Neckartor darf so nicht bleiben, das lassen wir uns nicht gefallen. Die Politik verweigere sich aber der Pflicht zum Handeln. „Auf keinem anderen Gebiet gibt es so eklatante Rechtsverstöße.“

Für die Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart (IHK) sind die Verkehrsprobleme nur in der Zusammenarbeit lösbar. „Die Unternehmen sind darauf angewiesen, dass ihre Beschäftigten gut zur Arbeit kommen und der Transport von Gütern funktioniert“, sagt IHK-Präsident Georg Fichtner. Die Region brauche einen besseren Nahverkehr, aber auch die Nord-Ost-Umfahrung und eine zusätzliche Filderauffahrt. Unverständlich sei die Ankündigung von Fahrverboten und Durchfahrtsbeschränkungen für Lastwagen in Stuttgart. Lösungen gegen die zu hohe Schadstoffbelastung müssten im Konsens aller Beteiligten gefunden werden.

Der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) begrüßt die Ziele des Mobilitätsgipfels für die Region. „Der Maßnahmenkatalog ist allerdings unzureichend“, bemängelt der VCD-Landesvorsitzende Matthias Lieb. „Die Luftreinhalte- und Klimaschutzziele verlangen zwingend eine Reduktion des Autoverkehrs in der Region.“ Dieser Schritt müsse mit verbesserten Angeboten bei Bus und Bahn einhergehen. Wenn man den Nahverkehr von Stuttgart mit München und Zürich vergleiche, so zeige sich, das die Münchner Bus und Bahn um rund 70 Prozent und die Züricher um 200 Prozent häufiger als die Stuttgarter nutzten.

Ein Katalog an Maßnahmen

Papier
In einer 17-seitigen Abschlusserklärung werden Handlungsfelder und Maßnahmen erläutert, über die auf dem Gipfel Konsens erreicht wurde.

Rad-/Fußverkehr
Stuttgart und die Kreise bauen ihr Netz aus. In der Region soll es Radschnellwege entlang der Hauptpendlerachsen geben – etwa von Plochingen und Ludwigsburg nach Stuttgart.

ÖPNV-Pakt
Wie in der Vereinbarung vor einem Jahr festgelegt werden Metropolexpresszüge im 30-Minuten-Takt verkehren, die S-Bahn nach Neuhausen ausgebaut und regionale Expressbusse eingesetzt. Außerdem wird die Hesse-Bahn nach Calw reaktiviert und im Filstal sollen mehr Züge fahren. Zudem prüft der Kreis Ludwigsburg die Stadtbahn Markgröningen-Ludwigsburg-Remseck, die IHK könnte sich dort auch eine Expressbuslinie vorstellen. Die Region soll ein einheitliches P+R-Konzept entwickeln und mit Partnern umsetzen.

Elektromobilität
Die Förderprojekte sollen umgesetzt werden mit dem Ziel, Mitte 2016 2500 E-Autos in der Region zu haben. Das Land, die Kreise Ludwigsburg und Esslingen sowie die Stadt Ludwigsburg werden mehr Stellplätze für E-Fahrzeuge anbieten.

Straßen
Auf der A 8 gibt es zwischen dem Autobahnkreuz Stuttgart und Leonberg-Ost einen weiteren Streifen. Die A 81 zwischen Sindelfingen-Ost und Böblingen-Hulb wird sechsstreifig, an der Anschlussstelle Zuffenhausen (B 10) wird sie ausgebaut. Weitere Projekte vom A-8-Albaufstieg bis zum Ausbau von Bundesstraßen sind beim Bund angemeldet.

Digitalisierung
In der Region wird die Mobilitäts- und Servicecard PolygoCard und eine Mobilitätsplattform eingeführt. Auf der A 8 und der A 81 wird die Streckenbeeinflussungsanlage ausgebaut, die Seitenstreifen werden bei Staus freigegeben. Stuttgart und Ludwigsburg weiten das Parkraummanagement aus. Ein Informationssystem Feinstaub/Stickoxid soll in Stuttgart bei drohenden Grenzwertüberschreitungen zum Umsteigen animieren.

Wirtschaftsverkehr
In Stuttgart ist mit der IHK ein Pilotversuch Citylogistik mit Lastenfahrrädern geplant. Ein Lkw-Empfehlungsnetz in Stuttgart soll den Schwerverkehr auf den Hauptverkehrsstraßen kanalisieren. Die Neckarschleusen sollen auch von Heilbronn bis Plochingen ausgebaut werden.

Mobilitätsmanagement
Nach der Stadt Stuttgart, der Stadt Ludwigsburg, den Kreisen Böblingen und Rems-Murr werden zum 1. Januar 2016 auch das Land und der Kreis Esslingen ihren Beschäftigten ein Jobticket anbieten. Land und Stadt bauen ein Mitfahrportal auf. Die Verkehrsspitzen sollen durch unterschiedliche Anfangszeiten in Hochschulen, Schulen, Behörden und Firmen entzerrt werden.