Zugeparkte Feuerwehrzufahrten, zu kleine Bushaltestellen, ein unkoordiniertes Verkehrsgewimmel: So, wie es auf dem Hohenheimer Unicampus zugeht, kann es nicht weitergehen.

Stuttgart - Zugeparkte Feuerwehrzufahrten, zu kleine Bushaltestellen, zu wenig Platz für Radler, zu schmale Gehwege, zu viele Autos und ein zu unkoordiniertes Verkehrsgewimmel: So, wie es auf dem Hohenheimer Unicampus zugeht, kann es nicht weitergehen. Darüber scheint man sich einig zu sein. Das zeigte zumindest eine von der Uni veranstaltete Debatte im Euroforum. Das von Uni und Unibauamt entwickelte Mobilitätskonzept (wir haben darüber berichtet) könnte womöglich Abhilfe schaffen. Noch ist es unverbindlich. Rektor Stephan Dabbert plädierte für einen konkreten Maßnahmenplan.

 

Rektor: Hohenheim braucht Besucherparkplatz

„Das Verkehrsproblem hat sich sehr verschärft“, erklärte Dabbert. Dass Leute die Feuerwehrzufahrten zuparkten, sei nicht hinnehmbar: „Wir werden radikal abschleppen lassen, schon aus Sicherheitsgründen“, kündigte der Rektor an. Doch ein Parkhaus werde „das Problem nicht lösen“, da dieses aufgrund der nur temporären Auslastung niemals wirtschaftlich sein könne. Deshalb, so der Rektor, schlage er vor, Parkberechtigungen einzuführen – „dann hätten wir die Flughafenparker draußen“. Zudem brauche Hohenheim einen Besucherparkplatz, „für den man schon zahlt“. Man dürfe zudem nicht vergessen, dass am Flughafen ein Fernbahnhof gebaut werde. Während die von der Dr. Brenner Ingenieurgesellschaft vorgeschlagene Campus-Shuttlebus-Lösung kontrovers diskutiert wurde – immerhin könnte sie dazu beitragen, den östlichen Campus besser anzubinden – würde die Einführung einer Tempo-30-Zone auf dem Campus nicht nur von Rektor Dabbert begrüßt. Dieser argumentierte, dass die Ausweisung als Tempo-30-Zone eine veränderte Naviführung zur Folge haben würde. „Das würde den Durchgangsverkehr reduzieren – das wäre auch für die Fußgänger gut.“ Und nicht nur für diese. „Zone 30“, meinte eine Besucherin, wäre „eine gute Sache – dann kann man sich die teuren Radwege sparen“.

250 neue Wohnheimplätze

Ob, wie Dabbert vorschlug, ein kombinierter Fuß- und Radweg entlang der steilen Kirschenallee zur Mittleren Filderlinie hinunter die östliche Anbindung des Campus verbessern könnte, wurde bezweifelt, selbst von ihm. Die Strecke sei ja „selbst für Supersportler eine Herausforderung“ – jedenfalls bergauf. Die von einem Diskussionsteilnehmer ins Spiel gebrachte Stadtbahnanbindung von der Ruhbank her sieht Dabbert eher als unrealistisch an, da sie von den Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) nicht erwogen werden.

Wie berichtet bevorzugen diese eine Verlängerung der U3-Stadtbahntrasse über die Osumstraße Richtung Birkach/ Asemwald – und nicht mehr über die Garbenstraße Richtung Schloss, was seitens der Uni begrüßt wurde. Das bedeute auch, so Dabbert, dass die ursprünglich favorisierte Trasse nicht mehr freigehalten werden müsse, sondern bebaut werden könne. „Auch Wohnheimbau ist eine verkehrliche Maßnahme“, so der Rektor. Das Studierendenwerk sei bereit, auf dem Areal der jetzigen Tennisplätze 250 Wohnheimplätze zu bauen – „das führt auch zur Entspannung“.