Mode aus Stuttgart Shirts mit Idealismus

In dieser Reihe stellen wir Mode aus dem Kessel und der Region vor. Dieses Mal: Das junge Label Anomos aus Stuttgart, das in jedes T-Shirt auch eine Botschaft packt.
Stuttgart - Anomos steht für Andy Nosa Moses – und sein junges Modelabel, das bedruckte, fairgehandelte T-Shirts, Hoodies und Turnbeutel aus Biobaumwolle anbietet. „Anomos bedeutet auf griechisch aber auch selbstbestimmt“, sagt Moses. „Das passt gut, weil ich nur machen will, was ich mag und mich nicht von Trends lenken lasse“, sagt der junge Mann aus Stuttgart-Möhringen.
In einem kleinen privaten Kellerraum hat er sich eine kreative Ecke eingerichtet. Hier zeichnet er die Vorlagen für seine Prints, hauptsächlich starke, afrikanische Tiere, die er per Siebdruck im Jugendhaus in S-Mitte auf die Shirts und Hoodies bringt. „In jedem Motiv steckt eine positive Botschaft. Die sieht man nicht auf den ersten Blick, aber wenn man genau hinsieht, entdeckt man sie“ – er zeigt auf die Schriftzüge ‚Love’ und ‚Scream’ in dem Fell eines Tigers. „Die Leute sollen sich besser connecten und zusammen Dinge bewegen. Meine Message ist, dass man an sich selbst glauben sollte. Das Motto Selbstbestimmtheit kann man mit meinen Shirts als Mode tragen“, so Moses.
Vom Schulprojekt zum eigenen Label
Sein Label ist gerade einmal ein Jahr alt – und entstand aus einer Projektarbeit an seiner Schule. „Mir hat das so viel Spaß gemacht und die Klamotten kamen bei Freunden und Bekannten so gut an, dass bald die ganze Schule meine Shirts trug“, erzählt der 20-Jährige, der im September sein Studium der Innenarchitektur beginnt. Für Anomos, das er nebenbei ausbauen will, hat er große Pläne: „Ich suche noch Partner und Investoren. Ich will in ein Büro ziehen und die Kollektion erweitern, außerdem will ich selbst drucken und schneidern. Langfristig will ich neben der Basic-Kollektion auch Haute Couture fertigen“, sagt der Abiturient. Dafür hoffe er auch auf Kooperationen mit größeren Firmen oder Stuttgarter Läden, die sich bereits interessiert gezeigt hätten.
Eine interessante Kooperation hatte Moses bereits in diesem Jahr: Für die Stuttgarter Band Konvoy durfte er die Tour-Jacken designen. „Das war großartig“, so der junge Designer. Gleichzeitig habe er schon einige schlechte Erfahrungen gemacht: „Es ist alles noch sehr neu für mich, ich habe keine Erfahrung. Das nutzen manche aus. Aber ich denke am Anfang geht es nur in kleinen Schritten voran.“ Dass er neben seinem Schulabschluss bereits ein Label betrieben hat, habe ihn viel Zeit und Arbeit gekostet – „und viel Geld“, erzählt er. „Ich arbeite nebenher bei Porsche in der Kantine, das Geld, das ich dort verdiene, stecke ich in mein Label. Aber spätestens nächstes Jahr starte ich mit Anomos voll durch“.
Bis dahin kann man sich auf seiner Homepage schon mal eine Überblick über das junge Label verschaffen.
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