Vintage Mode erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Sie gilt als cool, zeitlos und nachhaltig. Doch warum ist das so, und ist der Nachhaltigkeitsaspekt wirklich berechtigt? Welche Vor- und Nachteile gibt es bei Vintage Kleidung? In diesem Artikel werden diese und weitere Fragen rund um das Thema Vintage Kleidung beantwortet.

Der Modetrend Vintage ist geprägt von einzigartigen Mustern und Farben und gilt als nachhaltige Alternative zur Fast Fashion. Vintage Kleidung wird immer populärer und bietet eine große Auswahl an einzigartigen Stücken, die oft nicht mehr in der modernen Modewelt zu finden sind.

 

Was bedeutet „Vintage“?

Der Begriff "Vintage" ist heutzutage jedermann bekannt. Ursprünglich stammt das Wort aus dem Englischen und bedeutet "altmodisch" oder "klassisch". In der Mode wird "Vintage" verwendet, um Kleidungsstücke zu beschreiben, die mindestens 20 Jahre alt sind und eine gewisse stilistische Bedeutung haben.

Vintage Kleidung zeichnet sich durch einzigartige Muster, Farben und Schnitte aus. Dazu gehören beispielsweise: Löcher und Risse in Hosen, übergroße Brillen oder ausgeblichene und aufgeraute Lederjacken. Die Wiederverwendung von Kleidungsstücken aus vergangenen Jahrzehnten kann auch als nachhaltige Alternative zur schnelllebigen Modebranche angesehen werden.

Der Begriff „Vintage“ bezieht sich speziell auf Kleidungsstücke, die eine stilistische Relevanz haben und von Sammlern und Liebhabern geschätzt werden.

Typische Merkmale von Vintage Kleidung

Was Vintage Mode kennzeichnet:

• Hochwertige Stoffe wie Seide, Baumwolle, Wolle und Leinen

• Prints wie Blumenmuster, Polka Dots, Paisleymuster

• Besondere Schnitte wie Bleistiftkleider, Schlaghosen und schmal geschnittene Hosen

• Accessoires wie Schals, Hüte, Broschen und Schmuck

Vintage Kleider: Beliebte Teile aus den vergangenen Jahrzehnten 

Die 1920er Jahre gelten als eine Zeit der Eleganz, des Anspruchs und des Luxus, weshalb sie auch als "goldene Zwanziger" bezeichnet werden. Die Mode dieser Epoche wurde von einem Sinn für Freiheit, Fortschritt und Modernität geprägt. Frauenkleidung wurde freizügiger und bequemer, mit taillenlosen Kleidern, knielangen Röcken und Charlestonkleidern.

Accessoires spielten eine wichtige Rolle bei der Verfeinerung des Erscheinungsbilds, wie etwa Stirnbänder, Perlenketten, Ohrringe und Haarspangen. Die 1920er Jahre waren auch eine Zeit des sozialen Wandels, in der Frauen zunehmend unabhängiger wurden und ihre Kleidung entsprechend modernisierten. 

Die Mode der 1960er Jahre war von einem starken Wunsch nach Freiheit und Emanzipation beeinflusst, insbesondere bei Frauen. Kurze Kleider und Miniröcke waren sehr beliebt und sollten möglichst weiblich wirken, oft kombiniert mit flachen Schuhen oder Stiefeln. Die Hippie-Bewegung beeinflusste die Mode gegen Ende des Jahrzehnts mit bunten und ethnischen Kleidungsstücken.

Neben den bekannten Mustern wie Streifen, Blumen, Karos und Paisleys waren auch psychedelische Prints und Op-Art-Muster typisch für die 60er Jahre. Männer trugen schlanke Anzüge mit schmalen Krawatten. Schlaghosen und Lederjacken waren vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen beliebt. Die Bell-Bottoms und die Lederjacke waren jedoch nicht unbedingt von beiden Geschlechtern gleichermaßen getragen.

Ein Jahrzehnt später, in den 1970er Jahren, sollten lässige Looks kreiert werden, die individuell waren. Menschen kombinierten Kleidungsstücke aus verschiedenen Kulturen und schufen so bunte und einzigartige Mode. Plateauschuhe mit dicken Sohlen und Absätzen, Hot Pants aus Jeansstoff oder Leder, T-Shirts bedruckt mit den psychedelischen Mustern, kurze und lange Kleider und Lederjacken waren Trends der 70er Jahre. Diese modischen Trends spiegelten den Geist der Zeit wider und trugen zur Entstehung einer einzigartigen Popkultur bei.

Auch in den 1980ern waren bunte Klamotten angesagt. Männer und Frauen trugen Oversized-Kleidung wie zum Beispiel Baggy-Hosen. Bei den Frauen war außerdem Aerobic- und Sportbekleidung im Trend. Die populäre Lederjacke schaffte es aus den 60ern und 70ern wieder in die Mode. Allerdings waren nicht nur Lederjacken, sondern auch Jeansjacken beliebt. Ebenfalls wurden die kreierten Looks mit großen Ohrringen, auffälligen Sonnenbrillen und breiten Gürteln aufgestylt.

Zuletzt gab es in den 90ern kleine Abwandlungen. Denim war ein richtiger Hit – ganz egal, ob Jacken, Hosen oder Röcke. Außerdem waren die Menschen wieder freizügiger und brachten dies mit bauchfreien Crop-Tops zur Geltung. Obwohl Neonfarben trendy waren, erhielt der Grunge-Look viel Aufmerksamkeit in der Mode. Somit waren eher dunkle, erdige Farben und zerrissene Kleidung gefragt. Anstelle von Accessoires, schmückten die Menschen sich in den 90ern mit Tattoos und Piercings.

Was ist der Unterschied zwischen Vintage und Second Hand?

Oftmals werden die Begriffe Vintage und Second Hand verwechselt oder als Synonyme verwendet. Allerdings gibt es einen wichtigen Unterschied: Vintage Kleidung bezieht sich auf Kleidungsstücke, die aus vergangenen Jahrzehnten stammen und eine bestimmte Ästhetik und Qualität aufweisen. Wie bei Second Hand Kleidung kommen die Klamotten zwar aus zweiter Hand, müssen aber nicht bereits getragen worden sein.

Ist Vintage Kleidung nachhaltig?

Kurz und knapp gesagt: Ja. Vintage Kleidung ist nachhaltig, weil sie mehrfach in Umlauf gebracht wird und somit Abfall- und Ressourcenverbrauch reduziert. Heute gibt es zahllose Fast-Fashion Marken in der Modeindustrie. Diese möchten möglichst günstig viele Klamotten produzieren und verkaufen. Das bringt äußerst negative Folgen für die Umwelt und Menschen mit sich:

  • sehr hoher Wasserverbrauch und Wasserverschmutzung (führt zu Böden voller schlechter Chemikalien)
  • Einsatz von Pestiziden für den Baumwollanbau auf den Plantagen
  • Verschmutzung der Meere durch Mikroplastik
  • erhöhter Ölverbrauch aufgrund der benötigten Textilfasern wie Polyester und Polyamid
  • erhöhter CO2-Ausstoß

Mit dem Einkauf von Vintage Klamotten unterstützt man die schnelle Mode nicht und kann so einen kleinen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten.

Welche Vorteile hat Vintage Kleidung?

Vintage Kleidungsstücke sind meistens sehr individuell. Man kann durch den Vintage Trend besondere Stücke ergattern, die sich im Nachhinein als Lieblingsstück entpuppen könnten. Die Authentizität steht hierbei im Vordergrund. Kleidung aus der Vintage Mode erzählt oft eine einzigartige Geschichte und hat eine tiefere Bedeutung als moderne Kleidung, da sie mit bestimmten Kulturen und Szenen der letzten Jahre in Verbindung gebracht wird.

Stichwort Qualität – dass die Vintage Kleidung viele Jahre alt ist und trotzdem erneut angezogen und gewaschen werden kann, zeugt von guter Qualität. Ein weiterer Punkt ist der Preis. Oftmals kann man Vintage Kleidung von qualitativ hochwertigen Marken bereits für kleines Geld erwerben.

Vintage Kleidung kann zudem auf ganz individuelle Art und Weise miteinander kombiniert werden. So lässt sich ein einzigartiger und zeitloser Look kreieren, der sich von der aktuellen Mode abhebt. Dies ist besonders für modeinteressierte Menschen aufregend, da sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen und neue Outfits entdecken können, die sich in der heutigen Mode nicht überall finden lassen.

Durch die Kombination von Vintage Klamotten mit modernen Accessoires oder Kleidungsstücken können zudem spannende Kontraste geschaffen werden. So kann beispielsweise eine vintage Lederjacke zu einer modernen Jeans und Sneakers getragen werden oder ein Vintage Kleid mit einer Lederjacke kombiniert werden, um einen rockigen Look zu kreieren.

Der Reiz von Vintage Kleidung liegt somit auch darin, dass man seinen eigenen Stil und Geschmack zum Ausdruck bringen kann, anstatt sich den aktuellen Modetrends zu unterwerfen. Durch das Experimentieren mit verschiedenen Vintage Stücken und Kombinationen können immer wieder neue Looks entstehen, die zeitlos und individuell sind.

Außerdem unterstützen Vintage Fans durch den Kauf der Kultklamotten lokale Geschäfte und den lokalen Handel.

Welche Nachteile hat Vintage Kleidung?

Wenn es Vorteile gibt, so gibt es oftmals auch Nachteile. Zum einen gilt die begrenzte Auswahl an Kleidungsstücken als negativer Aspekt. Da Vintage Kleidung häufig auch Second Hand Ware ist, gibt es lediglich ein beschränktes Sortiment an Größen. Der Grund hierfür ist schlichtweg, dass es sich überwiegend um Einzelstücke handelt.

Ein kleiner Nachteil, der mit der begrenzten Auswahl einhergeht, ist die Tatsache, dass man sich nur auf die Kleidungsstücke beschränken kann, die zum aktuellen Zeitpunkt verfügbar sind. Dadurch ist es oft schwierig, spezifischen Wünschen nach bestimmten Farben oder Mustern gerecht zu werden. Es ist möglich, dass das gewünschte Kleidungsstück nicht verfügbar ist oder dass man mehr Zeit und Mühe investieren muss, um es zu finden.

Wer sich für gebrauchte Kleidung entscheidet, sollte bedenken, dass diese eventuell nicht makellos ist und Mängel aufweist.

Fazit: Insgesamt bietet Vintage Kleidung viele Vorteile, insbesondere in Bezug auf Stil und Nachhaltigkeit. Vintage Funde sind Einzelstücke, die jedes Outfit aufpeppen und zu etwas Besonderem machen. Weg vom Mainstream-Look, hin zum individuellen und ganz eigenen Style, der die Persönlichkeit unterstreicht. Auch wenn man nach bestimmten Stücken länger Ausschau halten muss und man eventuell Geduld aufbringen muss, bis das perfekte Stück den Weg kreuzt, finden immer mehr Mode-Fans Gefallen am Vintage-Look nicht zuletzt wegen dem damit verbundenen Nachhaltigkeitsaspekt.