Der relativ neue Hauptsitz des Schorndorfer Familienunternehmens platzt bereits aus allen Nähten – die Firma vergrößert sich. Inzwischen gibt es auch einen Onlineshop.

Schorndorf - Vor drei Jahren erst ist Riani in seinen neuen schicken Hauptsitz am Riani Platz 1 gezogen und hat sich damit platzmäßig verfünffacht. „Wir haben damals einen Puffer von 35 Prozent eingebaut“, erzählt die Geschäftsführerin Martina Buckenmaier. Doch der sei schon wieder aufgebraucht – das aufstrebende Label für Frauenmode stößt erneut an seine Grenzen. Vor vier Jahren haben 60 Mitarbeiter bei Riani gearbeitet, allein seit dem Einzug sind noch einmal so viele hinzugekommen. „Im Grunde haben wir in allen Bereichen aufgesattelt“, sagt Martina Buckenmaier.

 

Besonders stark sind die Bereiche PR/Marketing und Vertrieb gewachsen. Komplett neu entstanden ist zudem die Abteilung, die sich um den Onlineshop kümmert. Dieser wird von Tochter Mona Buckenmaier verantwortet und ist seit Donnerstag offiziell am Start. „Bisher gab es unsere Sachen nur über Partner im Internet zu kaufen, jetzt wollen wir selbst zweigleisig fahren“, sagt die 28-Jährige. Bei seinem Onlineshop verfolgt das Familienunternehmen, das 1978 von Inhaber Jürgen Buckenmaier in Schorndorf gegründet worden ist, die gleiche Philosophie wie in allen anderen Sparten: „Wir wollen diesen Bereich nicht auslagern, sondern selbst machen. Weil wir darüber auch einen direkten Kontakt zu unseren Kundinnen haben können, weil wir direkt mitbekommen, welche Teile gut laufen, welche Retouren es gibt“, erläutert Mona Buckenmaier.

Mit dem Smartphone shoppen

Zwar habe Riani vielleicht länger als andere mit einem eigenen Onlineangebot gewartet, dafür sei dieses nun aber maximal modern. „Unser Shop ist für den Zugang über das mobile Endgerät ausgelegt“, erzählt Mona Buckenmaier, die sich darüber freut, den Kundinnen über den Onlineshop viele Infos über Riani liefern zu können. „Bei uns kann man sich Bilder von Shootings von Modenschauen anschauen, kann sich von verschiedenen Looks inspirieren lassen“, erzählt sie.

Nicht nur die Verwaltung des Onlineshops, sondern auch der Versand befindet sich direkt im Hauptsitz. Dieser soll auch wegen des Aufbaus des neuen Geschäftsfeldes in naher Zukunft in Richtung Bundesstraße 29 erweitert werden. Der Bebauungsplan für die Fläche, die der Stadt gehört, wurde vor der Sommerpause vom Gemeinderat aufgestellt, „und ich kann mir vorstellen, dass er im Frühjahr beschlossen wird“, sagt die städtische Wirtschaftsförderin Gabriele Koch. Bei der ersten Genehmigungsrunde, der frühzeitigen Bürgerbeteiligung und der Behördenbeteiligung, habe es nichts gegeben, was der Verwaltung große Sorgen bereiten würde. Nach den Plänen von Riani soll nicht nur der Onlineshop in das neue Gebäude ziehen. „Im Erdgeschoss wird ein Fabrikverkauf entstehen. Denn es stehen fast täglich Menschen auf unserem Hof, die danach suchen“, berichtet Martina Buckenmaier.

Auch im Ausland gefragt

Die aktuelle Kollektion wird man dort allerdings nicht finden – die soll es in Schorndorf weiterhin ausschließlich im Standort in der Höllgasse geben. „Dieser schöne Laden ist sehr beliebt und liegt uns sehr am Herzen“, sagt die 55-Jährige. Um ein Gesamterlebnis bieten zu können, soll auch der DaySpa, den es bereits gibt, in den Neubau ziehen und vergrößert werden. „Ich könnte mir dazu noch ein kleines Café gut vorstellen“, sagt Martina Buckenmaier.

Wenn alles glatt läuft, könnte das neue Gebäude im Herbst 2020 eröffnet werden. „Wir wollen uns aber genug Zeit für eine gute Planung lassen“, sagt Martina Buckenmaier. Und ohnehin sei gerade dieses Jahr schon so viel passiert, dass es nicht schlecht sei, ein wenig durchatmen zu können. „Wir haben einen neuen Laden in Münster eröffnet und einen neuen Showroom in München“, erzählt sie.

Mittlerweile sei das Schorndorfer Modelabel nicht nur in Deutschland, sondern international gefragt – auch in Kanada, in Russland oder China wird die Mode aus dem Rems-Murr-Kreis gerne getragen. Was das Geheimnis ist? „Ich glaube, weil wir sehr offen sind, uns immer wieder verändern und sehr auf unsere Kunden eingehen“, sagt Mona Buckenmaier. Und nicht zuletzt spiele die hochwertige Qualität eine Rolle sowie die Produktion in Europa: „Wer unsere Mode kauft, weiß, dass bei der Herstellung ein vernünftiger Lohn gezahlt wurde“, sagt Martina Buckenmaier.