Das Pelzhaus Enssle hat seine neue Kollektion präsentiert. Ein eigenes Label für die Verarbeitung von Nutztieren soll ökologischen Luxus garantieren.

Stuttgart - Eine neue Generation Fell proklamiert das Pelzhaus Enssle und löst die Ankündigung nicht nur mit einem eigenen Label für die Verarbeitung von Nutztieren wie Lamm, Ziege und Kanin, sondern auch mit der neuen Kollektion ein: Lamm in Jeansblau, das lockige Fell nach außen getragen, kuschelig, wuschelig und federleicht. „Lamm trägt man jetzt verstärkt nach außen“, erklärt Regine Bräuning, Modedesignerin und Geschäftsführerin des Familienbetriebes, zusammen mit ihrem Bruder, dem Kürschnermeister Roland Bräuning. Was auch dem Klimawandel mit milderen Wintern geschuldet sei.

 

Oder Rex Kanin, einmal mit Leo-Print aufgepeppt und ein anderes Mal im Strick-Look mit Wolle zum Wenden. Denn die Wendezeit ist aktuell wie eh und je und bietet mit zwei Seiten bei Jacken und Mänteln ein modisches Plus. Überraschend ist die Verarbeitung eines als Schädling notierten Tieres: der Bisamratte. Einst als schwerer Pelz gern zu Innenfutter verarbeitet, kommt sie nun geschoren zu neuen Ehren und könnte glatt für einen Nerz gehalten werden. Dieser, aus der Kategorie Edelpelz, macht farbenfroh in Jeansblau, Königsblau und zartem Rosé, leicht und lässig alle modischen Spielarten mit. Als bodenlange Mäntel, Paletots, sportliche Parkas und kurze Jacken.

Zertifizierte Lieferanten

Die Felle meist quer verarbeitet, um einen Stepp-Charakter zu erzielen, geschoren und schmeichelnd samtig. „Unsere Nerze kommen alle aus zertifizierten Zuchten in Kanada, Skandinavien und den USA“, verbürgen sich Bräunings dafür, dass die Zuchtverbände die vorgegebenen Tierschutzrichtlinien einhalten. Allein durch seine natürlich Fellfärbung in Grau und Schwarz besticht der hochelegante Chinchilla, alltagstauglich durch Wendemöglichkeit. Aus der Hegejagd kommen Füchse, die mit interessantem Farbmix als üppige Kragenbesätze schmeicheln. Nie fehlt in der Ensssle-Kollektion der Zobel, Inbegriff von Luxus. „Sie leben in Russland und Kanada frei in Reservaten und werden von Trappern gejagt“, erklären die Experten.

Ist die Nachfrage nach Pelzen angesichts steigenden Umweltbewusstseins gesunken? „Nein“, sagt Regine Bräuning und wird grundsätzlich: „Fell ist das ökologisch wertvollste Kleidungsstück, denn es ist nachhaltig und kann über Generationen getragen werden.“ Im Gegensatz zu Textilien aus Kunststoff oder den Kunstpelzen, die „Plastik pur“ seien. Viele junge Kundinnen ließen den geerbten Pelz der Großmutter modisch umarbeiten. „Weil er als ökologischer Luxus einen Wert darstellt.“