Die 21-jährige Frauke Schühle hat mit einer Kollektion für Baseball den ersten Preis beim Fashion Award von Hugo Boss gewonnen.

Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

Stuttgart - In Zeiten der Selbstoptimierung gehört es ja quasi beim modernen Großstädter dazu, abends nach der Arbeit noch zum Work-out zu gehen. Praktisch ist es da doch, wenn man gar nicht erst groß das Outfit wechseln muss. „Athleisure“ heißt deshalb der allerneueste Modetrend – er bezeichnet Kleidung, die sowohl im Alltag als auch für den Sport taugt. Die Modefirma Hugo Boss hat diesen neuen Trend deshalb als Oberthema für ihren Wettbewerb „Hugo Boss Fashion Award“ auserkoren.

 

Drei Schülerinnen sind von der Modefirma ausgezeichnet worden

Seit 30 Jahren lobt die Metzinger Kleiderfirma den Wettbewerb speziell für Absolventen der Staatlichen Modeschule Stuttgart aus. Frauke Schühle hat dieses Jahr mit ihrer Kollektion den ersten Preis gewonnen. Die 21-Jährige aus Leonberg entwarf ein Outfit für Baseball. „Der Sport hat mich schon immer interessiert“, sagt sie, „wir haben in der Schule oft gespielt.“ Sie habe auf eine breite Farbpalette gesetzt. Rot, Grün und Gelb tauchen unter anderem in ihren Entwürfen auf. „Da habe ich mich wirklich vom Baseball inspirieren lassen.“ Weite und bequeme Kleidung habe es sein müssen, sagt sie. Orientiert habe sie sich an den Nähten der Handschuhe beim Baseball, die tauchen im selben Stil auch an Jacken und Hosen auf. Für ihre Entwürfe und eine Installation hat die Schülerin nun von Hugo Boss 1500 Euro als Preisgeld erhalten.

Ausgezeichnet wurden in der Klasse mit 21 Schülerinnen und Schülern auch Priscilla Molina sowie Laura Stejskal. Molina erhielt den zweiten Preis und 1000 Euro für ihre Downhill-Kollektion. Stejskal wurde Dritte und bekam 500 Euro für ihre Bergoutfits. „Ich bin schon als Kind viel gewandert, weil mein Vater ein passionierter Bergsteiger ist“, erzählt die 22-Jährige. Auch sie hat eine komplette Kollektion für den Alltag und für den Sport entworfen.

DieKooperation mit der Schule besteht seit 30 Jahren

Fertig geschneidert sind die Kleider der Modeschülerinnen allerdings noch nicht. In einer mehrwöchigen Projektarbeit hat die Klasse an den eigenen Ideen und Designs gefeilt und eine Kollektion für Männer entwickelt mit einem sogenannten Story- und Moodboard, Farb- und Stoffkombinationen, Detailzeichnungen und Accessoires.

Schulleiterin Sabine Dirlewanger ist froh über die langjährige Kooperation mit so einem Traditionsmodeunternehmen wie Hugo Boss. „Für unsere Schüler ist das ein guter Praxiseinblick“, sagt sie. Und natürlich bietet es auch gute Kontakte direkt in die Branche. Die meisten ihrer Absolventen würden eine Stelle in der Industrie und im Handwerk annehmen, manche gingen auch ans Theater.

Ein bisschen stolz ist Dirlewanger, dass ihre Schule eine der wenigen staatlichen Modeschulen in Deutschland ist. Zudem erwarte man von den Bewerbern bereits eine Schneiderlehre oder einen Abschluss am Berufskolleg für Mode und Design. „So können wir gleich im ersten Jahr auf einem höheren Niveau einsteigen.“ Der Abschluss sei mit einem Meister vergleichbar. Das Einzugsgebiet der Schule sei deshalb auch ganz Deutschland.

Die prämierten Arbeiten der drei Siegerinnen sind noch bis Donnerstag, 6. April, in der Ausstellungsreihe „Ein()sichten“ im Design-Center Baden-Württemberg im Haus der Wirtschaft, Willi-Bleicher-Straße 19, zu sehen. Geöffnet ist dort täglich von 11 bis 18 Uhr.