Beim Rundgang mit dem Bürgermeister wird über die Filderbahnstraße und die Vaihinger Straße diskutiert.

Möhringen - Werner Wölfles Versprechen steht. „Wenn wir in zwei Jahren die Umgestaltung der Filderbahnstraße hinbekommen haben, dann lade ich Sie bei meinem nächsten Besuch dort zu einem Eis ein“, sagte der Verwaltungsbürgermeister. Dafür müssten freilich „alle mitschaffen“.

 

Die Teilnehmer des Rundgangs durch den Stadtbezirk, darunter Bürger, Bezirksbeiräte und vier Stadträte, hörten diese Ankündigung gern. Schließlich ist der Umbau der Straße ein lang gehegter Wunsch. „Wir würden uns über ein paar Euro für die Umgestaltung der Straße freuen“, hatte Bezirksvorsteher Jürgen Lohmann zuvor deutlich gemacht. Schließlich handle es sich um ein „Leuchtturm-Projekt“. Auch im Spitalhof machte die Gruppe Station. Die Forderung danach, die Mauer abzureißen und damit den Platz zu öffnen, sah Wölfle skeptisch: „Das unterstreicht doch den historischen Charakter.“ Auch das Gartenamt hatte zuvor schon kundgetan, dass es wenig von dieser Idee hält.

Zu Beginn der Tour hatten sich Wölfle und Co. die neuen Häuser „Im Oberdorf“ angeschaut. „Das ist ein hervorragendes Beispiel für eine gelungene Nachverdichtung“, sagte Lohmann. Anschließend ging es weiter zur Vaihinger Straße. Das sei „das Monster von Möhringen“, klagte ein Anwohner. Er forderte einen Flüsterbelag für die Hauptverkehrsader. Lohmann wies darauf hin, dass einem Umbau der Vaihinger Straße Grenzen gesetzt sind, da es eine Vorbehaltsstraße ist. „Ein Boulevard wird da nicht möglich sein“, sagte der Bezirksvorsteher. Er versprach aber, in Sachen Flüsterasphalt nachzuhaken. Als passionierter Radler entdeckte Wölfle auf der Vaihinger Straße einen Radstreifen, der plötzlich endet: „Da wundert sich der Radfahrer.“

Informationstafeln an den Seen

Im Seepark-Quartier erwartete die Spaziergänger der Chef der Gesellschaft für Wohnungs- und Gewerbebau (GWG). Fast alle Wohnungen des ersten Bauabschnitts seien bereits vermietet, sagte Christian Holz. 100 Millionen Euro investiert die GWG am Standort, drei Millionen kostet den Investor die neue Kindertageseinrichtung, die der Stadt übergeben wird. Holz wünscht sich, dass noch etwas für die Nahversorgung getan wird. Im Haus Nummer sieben soll ein Café oder eine Bäckerei einziehen. „Da sind wir gerade noch in Gesprächen mit dem Baurechtsamt“, sagte der GWG-Chef. CDU-Bezirksbeirat Walter Ulz schlug vor, dass man bei der Vergabe die örtlichen Bäcker anschreibt.

Rudolf Schaaf (SPD) wollte wissen, wie es mit den Parkplätzen vor dem Kindergarten aussieht. Dort würden drei bis vier Stellplätze entstehen, sagte Holz. „Da gibt es wohl niemanden, der mit mir wettet, dass das nicht noch ein Problem wird“, sagte Wölfle. Handlungsbedarf sieht Holz auf jeden Fall bei der Ausfahrt aus dem Wohngebiet: „Die Grünphasen sind relativ kurz. Da müsste man über einen grünen Pfeil nachdenken.“ Probleme bereitet nach wie vor die Lidl-Einfahrt wenige Meter entfernt. Es ist immer noch keine Lösung für die Linksabbieger gefunden, erläuterte Lohmann. Er ergänzte: „Das ist ein zäher Prozess, mit zwölf, 13 Beteiligten und ein Trauerspiel.“

Am Probstsee berichtete der Bezirksvorsteher, dass dort sowie am Riedsee und am Körsch-Ursprung Informationstafeln aufgestellt werden. Bezirksbeirat Rudolf Schaaf regte an, auch darauf hinzuweisen, dass das Füttern der Tiere verboten ist. Weiter ging es dann zur Probststraße. Dort erklärte Lohmann, dass sich der Bezirksbeirat auf den noch freien Bauflächen der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) gut einen Kindergarten vorstellen kann. „ Da müssen wir einen Fuß hineinbekommen“, sagte der Bezirksvorsteher. Der Bebauungsplan lässt auch zu, dass links und rechts neben dem Bahnhöfle zwei große Wohn- und Geschäftshäuser gebaut werden. „Diese Pläne sollte man überdenken“, merkte Grünen-Beirätin Petra Leitenberger kritisch an.

Am Ende des Rundgangs hatte Wölfle eine „schlechte Nachricht“ zu verkünden. „Sie müssen Ihren Bezirksvorsteher künftig mit dem Stadtbezirk Plieningen-Birkach teilen“, sagte er grinsend. Dort wird derzeit ein neuer Bezirksvorsteher gesucht. Das glaubte ihm niemand, die Aussage zur Filderbahnstraße werden vor allem die Bezirksbeiräte aber nicht vergessen.