Natur pur, Industrie oder historische Gebäude: Möhringen hat viel zu bieten. In der neuen Karte „Möhringer Hexenweg“ sind zwei Wanderstrecken verzeichnet, die zu den Sehenwürdigkeiten führen.

Möhringen - Wer in seiner Freizeit nicht ziellos durch die Gegend latschen will, braucht eine Wanderkarte, die ihm einen guten Weg weist. Spaziergänger und Wanderer, welche die Vielfalt des Stadtbezirks Möhringen erleben wollen, haben jetzt die neue Karte „Möhringer Hexenweg“ des Bezirksamts, die eine rund 17 Kilometer lange und eine fünf Kilometer lange Strecke beschreibt. Der Große Hexenweg ist in der Karte rot eingezeichnet und führt durch alle drei Ortsteile Möhringen, Fasanenhof und Sonnenberg. Der kleine Hexenweg in blauer Farbe führt um und durch Möhringen.

 

Die neue Karte fußt auf einer Begehung der beiden Hexenwege im März 2017 durch Bezirksbeiräte, Mitglieder des für seine Wander-Expertise bekannten Schwäbischen Albvereins und interessierte Bürger. Die Anregungen bei der Begehung haben zu einigen Neuerungen geführt. „Wir haben eine Passage mit wackeligen Steintreppen auf dem Abschnitt von der Plieninger Straße ins Körschtal entschärft, indem wir die kritische Stelle umgehen, und zwar über den Stöffler- und den Machtolfweg. Deshalb gibt es keine Barriere mehr für Menschen am Rollator oder Spaziergänger mit Kinderwagen“, sagt Hilmar Trappe, der Wegewart der Ortsgruppe Möhringen im Schwäbischen Albverein.

Hexensymbole zur Orientierung

Abenteuerlustige können natürlich den bisherigen Weg einschlagen, der als graue, gestrichelte Linie erkennbar ist. Insgesamt, sagt Hilmar Trappe, sei der Weg aber gut begehbar gewesen. In der Zwischenzeit habe man die Strecke zur besseren Orientierung der Wanderer mit den Hexensymbolen „deutlich besser als früher“ gekennzeichnet. An einigen Stellen habe man die Strecke zur besseren Orientierung der Wanderer mit dem Hexensymbol markiert.

Die Karte selbst ist übersichtlicher geworden als ihre Vorgängerin. Verzeichnet sind Aussichtspunkte, Bushaltestellen, Stadtbahnhaltestellen, Naturdenkmäler und Sehenswürdigkeiten. Anhand der Haltestellen-Symbole können Menschen, die nur eine kurze Strecke wandern wollen, ihre Route festlegen.

Auf zu Sperber, Bussard und Waldohreule

Der Textteil auf der Rückseite der Karte ist neuen Gegebenheiten angepasst worden und er glänzt mit knappen, aber prägnanten Beschreibungen. So erfährt derjenige, der sich im Weidach- und Zettachwald und dem Körschtal befindet, dass dort der seltene Dunkle Wiesenknopf wächst, der wiederum die Futterpflanze des Tagfalters Schwarzblauer Bläuling ist. Und man erfährt, dass dort mehr als 100 Vogelarten leben, von denen dort auch noch 72 brüten. Dazu zählen Bussard, Sperber, Waldkauz, Waldohreule, Habicht, Baumläufer, verschiedene Specht- und Meisenarten.

Auch der öffentliche Grillplatz, der etwas abseits des großen Hexenwegs im Dürrlewanger Wald liegt, ist verzeichnet. „Er wird sehr gut angenommen und soll in absehbarer Zeit von der Stadt auf Vordermann gebracht werden“, sagt Hilmar Trappe. Die beiden Hexenwege, so der Wegewart, würden von Wanderern sehr gut genutzt. Auch andere Vereine als der Schwäbische Albverein Möhringen seien auf ihnen unterwegs.

Gotteshäuser, soziale Einrichtungen, Industrie- und Infrastrukturbetriebe

Sympathisch ist, dass die Karte nicht nur solche idyllischen Stellen oder historische Gebäude wie die von Christian Friedrich Leins von 1852 bis 1855 im neugotischen Stil errichtete Martinskirche beschreibt. Auch soziale Einrichtungen wie das Pflegezentrum Bethanien oder das Behindertenzentrum Stuttgart, Industrie- und Infrastrukturbetriebe wie der Daimler-Konzern und die Stuttgarter Straßenbahnen AG, die den modernen Industriestandort kennzeichnen, oder moderne Unterhaltungstempel wie das Freizeit- und Erlebniszentrum SI mit dem Musical werden gewürdigt. „Dies ist ganz im Sinne des früheren Bezirksvorstehers Jürgen Lohmann, der den Menschen die Vielseitigkeit des Stadtbezirks zeigen wollte“, sagt die heutige Bezirksvorsteherin Evelyn Weis.