An der Kreuzung Nord-Süd-Straße/Vaihinger Straße hat es einen Zusammenstoß gegeben – wieder einmal.

Möhringen - Erst kürzlich hat es an der Einmündung der Vaihinger Straße auf die Nord-Süd-Straße wieder gekracht. Dabei stießen ein Dacia und ein Mercedes zusammen, und es entstand ein Sachschaden in Höhe von 12 000 Euro. Beide Fahrer gaben an, dass sie bei Grün gefahren sind. Auch in der Vergangenheit gab es an der Stelle immer wieder Unfälle.

 

In Stuttgart gibt es eine Unfallschwerpunktkommission, die problematische Straßenstellen entschärfen soll. Allerdings sei die Kreuzung zwischen der Nord-Süd- und der Vaihinger Straße seit einigen Jahren darin nicht mehr als auffällig besprochen worden, sagt Reinhard Unkhoff, der Sachgebietsleiter Signalprogramme im Tiefbauamt. Früher sei die Kreuzung aber problematischer gewesen – zumindest bis zum Jahr 2006. „Tagsüber waren die Ampeln nach einem festen Takt geschaltet. Nachts lief ein flexibles Programm, mit dem viele Autofahrer nicht klargekommen sind“, sagt Unkhoff.

Damals hätten manche Autofahrer nicht verstanden, ob das grüne Licht für Autofahrer, die aus Möhringen kommen, für die Abbiegespur auf die Nord-Süd-Straße oder die Geradeausspur der Vaihinger Straße gilt. „Seitdem das flexible Programm nicht mehr geschaltet ist, hat die Unfallhäufigkeit abgenommen“, sagt Unkhoff. Außerdem hat es vor etwa fünf Jahren laut Unkhoff auch bauliche Maßnahmen an der Kreuzung gegeben. Die einzelnen Ampeln wurden weiter voneinander entfernt installiert, um klarer zu kennzeichnen, welche für welche Spur der Vaihinger Straße gilt. Auch damit sollten die Unfallzahlen gesenkt werden.

Beide Fahrer hatten Grün – eine Schutzbehauptung?

Allerdings weist die Unfallstatistik der Polizei aus dem Jahr 2011 an der Kreuzung zehn Verkehrsunfälle aus. Der Grund war laut der Polizei damals meist, dass vor allem Autofahrer, die aus Möhringen kamen, das Rotlicht übersehen haben. Im September 2011 gab es an der Stelle einen Zusammenstoß. Auch damals gaben beide Fahrer an, dass ihre Ampel grün gezeigt hat. Das galt auch für einen Zusammenstoß zweier Autos im März 2012.

Dass die Ampeln speziell am Sonntag – wie beim jüngsten Unfall – falsch geschaltet wurden, schließt Unkhoff vom Tiefbauamt nahezu aus. „Das kann theoretisch nur sein, wenn Techniker die Ampel falsch angeschlossen haben. Das sieht man aber spätestens nach drei Minuten“, sagt Unkhoff. Wenn Ampeln gleichzeitig Grün anzeigen und sich dadurch Fahrer in die Quere kommen, schaltet sich die Anlage aus. „Darum ist die Aussage, dass beide Fahrer grün hatten, zu 100 Prozent eine Schutzbehauptung“, sagt Unkhoff. Er habe in den vergangenen Jahren die Erfahrung gemacht, dass sich immer mehr Fahrer nicht richtig auf den Verkehr konzentrieren und etwa vom Mobiltelefon abgelenkt würden. Diese würden dann nur sehen, dass eine Ampel grün ist, aber nicht ob dies für die Geradeaus- oder die Abbiegespur gilt.

Der Möhringer Bezirksvorsteher Jürgen Lohmann kann zum aktuellen Fall nichts sagen, beklagt aber generell, dass sich immer weniger Autofahrer an die Verkehrsregeln halten. „Manche Fahrer übersehen, dass die Ampel rot zeigt und andere fahren mit Absicht bei Rot“, sagt Jürgen Lohmann.

Für den jüngsten Unfall am Sonntag sucht die Polizei Zeugen. Doch nach Angaben der Sprecherin Sybille Ahlborn habe sich noch niemand gemeldet. Das sei nicht ungewöhnlich. „Meist schauen die Leute hin, wenn es gekracht hat“, sagt Ahlborn.