Rüdiger Reinboth hat eine Unterschriftenaktion gestartet. Sein Ziel: Das Möhringer Freibad soll diese Saison öffnen, wenn auch wegen Sanierungsarbeiten gegebenenfalls etwas später.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Rüdiger Reinboth weiß, wie man mobil macht. Der Möhringer ist der Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Rohrer Weg. Diese protestierte vor 20 Jahren erfolgreich gegen eine mögliche Bebauung der Streuobstwiesen am westlichen Möhringer Ortsrand. Vor dem Hintergrund der Wohnungsnot in Stuttgart holt die Verwaltungsspitze die Pläne immer mal wieder aus der Schublade, so zum Beispiel im Zusammenhang mit der Potenzialanalyse Wohnen. Die Schutzgemeinschaft ist in Hab-Acht-Stellung, widmet sich aktuell aber vor allem der Pflege der Möhringer Streuobstwiesen.

 

Rüdiger Reinboth sammelt Unterschriften. Foto: Alexandra Kratz

Nun hat Rüdiger Reinboth ein neues Projekt – als Privatmann, nicht als Vorsitzender der Schutzgemeinschaft. Denn dass das Möhringer Freibad wegen Sanierungsarbeiten den gesamten Sommer über geschlossen bleiben soll, das kann er nicht nachvollziehen. Darum hat er eine Unterschriftenaktion gestartet. Die Listen hat er zunächst nur an seinen privaten Verteiler geschickt. „Das Thema war mir wichtig genug, um so eine Aktion anzustoßen“, sagt Rüdiger Reinboth. Noch sei es viel zu früh, um abschätzen zu können, was dabei herauskomme. Entsprechend seiner eigenen Kapazitäten und der Zahl an Mitstreitern sei eine Ausweitung denkbar. Am Ende möchte er die Unterschriften an Oberbürgermeister Frank Nopper, die Bäderbetriebe und die Möhringer Bezirksvorsteherin Evelyn Weis übergeben.

Späte Freibad-Öffnung besser als gar keine Freibad-Öffnung

Die Stuttgarter Bäderbetriebe hatten Mitte März angekündigt, dass das Möhringer Bad geschlossen bleibt, weil der sogenannte Beckenkopf komplett saniert werden müsse. Eine Sanierung würde bis Mitte Juli dauern.

Rüdiger Reinboth kann das nicht nachvollziehen: „Ist es denn nicht möglich, die Sanierung zu beschleunigen?“, fragt er. Und wenn die Sanierung tatsächlich bis zur Saisonmitte dauere, dann wäre seiner Ansicht nach eine verspätete Freibad-Öffnung immer noch besser als gar keine Öffnung.