Der Gemeinderat hat dem neuen Bebauungsplan für das Areal am Mönchsteinplatz zugestimmt. Auf dem 6000 Quadratmeter großen Gelände soll ein integratives Quartier mit Wohnungen, Kita und einer neuen Kirche mit Gemeinderäumen entstehen.

Mühlhausen - Vor Kurzem hat der Gemeinderat dem Satzungsbeschluss für einen neuen Bebauungsplan für ein 6000 Quadratmeter großes Areal am Mönchsteinplatz zugestimmt. Damit ist nun beschlossen, was schon seit Jahren geplant ist: Auf dem Gelände soll ein neues und integratives Quartier mit Wohnungen, einer Kindertagesstätte sowie ein Kirchengebäude mit Gemeinderäumen und Pfarrbüro entstehen.

 

Noch stehen inmitten großer Schutthaufen einige Mauern, doch auch sie werden bald Geschichte sein: Der Abbruch der Kirche Sankt Johannes Maria Vianney ist in vollem Gange. Weithin sichtbar ist nach wie vor der markante Glockenturm, und das wird auch in Zukunft so bleiben, er bleibt nämlich stehen. Vor einigen Wochen hat er einen kleinen Nachbarn bekommen – es ist ein neues Trafohaus, das demnächst in Betrieb gehen soll. Dabei wird es natürlich nicht bleiben: Eine neue Kirche mit Gemeinderäumen soll das abgerissene Gebäude ersetzen. Weiterhin sind 64 Wohnungen (in insgesamt drei Häusern) geplant, die vor allem für ältere Menschen im Alter ab 60 Jahren gedacht sind. 17 davon sollen nach dem Stuttgarter Innenentwicklungsmodell (SIM) als geförderte Sozialmietwohnungen entstehen. Das Wohnungsbauprojekt wird von der Caritas zusammen mit der Grötzinger-Stiftung realisiert.

Die neue Kirche wird kleiner sein als ihre Vorgängerin

Ebenfalls neu gebaut wird eine Kindertagesstätte für vier Gruppen, die die Kirchengemeinde betreiben wird. Momentan sind die Mädchen und Buben interimsweise im Kindergarten Sankt Barbara im Stadtteil Hofen untergebracht. Ergänzt werden soll das neue Quartier am Mönchsteinplatz durch ein Beratungszentrum oder einen Pflegestützpunkt der Caritas. Die katholische Kirchengemeinde und die Caritas hatten für das Projekt einen städtebaulichen Wettbewerb ausgelobt, den das Stuttgarter Büro Ackermann und Raff Architekten gewonnen hat. Dieser Entwurf dient als Grundlage für den neuen Bebauungsplan. Die Bestandsgebäude auf dem Gelände stammen aus den 1960er Jahren und hatten altersbedingt einen erheblichen Sanierungsbedarf.

Der offizielle Abschied der Gemeinde von der Kirche samt deren Entweihung (Profanierung) durch Bischof Gerhard Schneider hatte am 29. September 2019 stattgefunden. Seitdem können für katholische Gottesdienste sonntags die Räumlichkeiten der evangelischen Nachbargemeinde genutzt werden. Das Pfarrbüro zog interimsweise ins Pflegeheim Sankt Ulrich um. Das neue Kirchengebäude wird mit etwa hundert Plätzen deutlich kleiner ausfallen als das alte mit seinen insgesamt immerhin 600 Plätzen.

Die Abrissarbeiten sollen noch bis Juli dauern, für September ist dann der Beginn des Neubaus angedacht. Läuft alles nach Plan, könnte das Gesamtprojekt im Jahr 2022 fertig werden.