In diesem Jahr sollen rund 1,5 Millionen Euro neue Schulden aufgenommen werden.

Mönsheim - In entspannter Atmosphäre haben die Mönsheimer Gemeinderäte mit Bürgermeister Thomas Fritsch und Kämmerer Andreas Scheytt am Dienstagmittag bis in die frühen Abendstunden den Haushalt für das laufende Jahr vorberaten. Änderungen gab es in kleineren Positionen, denn die großen Themen waren im Vorfeld bereits lange und ausgiebig diskutiert.

 

Bekannt war zudem, dass Mönsheim 2017 plant rund 1,5 Millionen Euro neue Schulden aufzunehmen. Das letzte Darlehen hatte die Heckengäugemeinde 2015 zurückbezahlt. Das neue diene vorrangig dazu, den Haushalt auszugleichen, informierte Kämmerer Scheytt.

Konkret wolle man das Geld aber für den Dammbau am Paulinensee aufnehmen. Der lange schon geplante Staudamm, der zum Hochwasserschutzkonzept gehört und mit dessen Bau dieses Jahr begonnen werden soll, kostet nach jüngster Schätzung der Ingenieure rund 1,5 Millionen Euro. Zweitgrößte Investition ist die Sanierung des Alten Rathauses.

Leidenschaftliche Diskussionen

Belastet wird die Gemeinde 2017 im Verwaltungshaushalt durch hohe Umlagezahlungen, die aus Steuermehreinnahmen der Vorjahre resultieren und sich auf den Vermögenshaushalt niederschlagen. Der Haushalt muss deshalb mit 3,8 Millionen Euro aus der Rücklage und dem geplanten Kredit ausgeglichen werden, um die geplanten Investitionen und die laufenden Kosten stemmen zu können.

Bei der Haushaltsbesprechung am Dienstag wurde deshalb über die kleinen Beträge genauso leidenschaftlich diskutiert wie über die großen Zahlen.

„Gibt es da Synergien?“, fragte beispielsweise Joachim Baumgärtner (Bürgerliste) bei der Position des neuen Ratsinformationssystems und der neuen Homepage. Einmal 5000 und einmal 15 000 Euro sind hier eingeplant. Das sei unabhängig voneinander, antwortete Andreas Scheytt.

Löschauto hat ausgedient

Aber nicht immer ging es darum Kosten zu sparen, wie bei der Position eines neuen Feuerwehrlöschfahrzeugs, das 2017 angeschafft werden muss, weil das alte nach 35 Jahren ausgedient hat. 300 000 Euro sind im Haushalt dafür eingestellt. Der Landeszuschuss (100 000 Euro) kommt aber erst 2018. Zudem waren für die Feuerwehr noch einmal 20 000 Euro für die Gebäudesanierung des Feuerwehrmagazins eingeplant.

„Das Feuerlöschfahrzeug ist leider alternativlos, das musste so bestellt werden. Bei den anderen Geldern, denke ich, sind zu wenig eingestellt worden, um tatsächlich mit allen notwendigen Maßnahmen beginnen zu können“, warf Hans Kuhnle (Bürgerliste) ein.

Das überzeugte Bürgermeister und Kämmerer: „Sie haben recht. Ich schlage vor, noch einmal um 20 000 Euro zu erhöhen als Maßnahme aus dem neuen Feuerwehrbedarfsplan“, erklärte Fritsch. Und gleich im nächsten Punkt ging es wieder ums Sparen. Hans Kuhnle fand die eingeplanten 42 000 Euro für die Umgestaltung des Freibadparkplatzes als zu viel und plädierte bei der Neueinteilung der Schotterfläche für eine kostengünstige Lösung.

Zahlen aus dem Haushalt 2017

Das neue Zahlenwerk wird im Verwaltungshaushalt ein Volumen von 8,8 Millionen Euro (2016: 7,4 Mio. Euro) und im Vermögenshaushalt ein Volumen von 5,5 Millionen Euro (2016: 4,1 Mio. Euro) aufweisen. Der Stand der allgemeinen Rücklage wird nach den Planungen am Ende des Haushaltsjahres auf drei Millionen Euro zurückgehen (Ende 2016: 6,8 Millionen) und langfristig (Ende 2020) bei rund 2,1 Millionen Euro liegen. Gleichzeitig wird der Schuldenstand von derzeit noch null Euro am Ende 2017 auf geplant 1,5 Millionen Euro steigen und sich langfristig (Ende 2020) bei rund 1,4 Millionen Euro halten.

Die größten Investitionen im Jahr 2017 sind der Bau des Staudamms am Paulinensee mit 1,5 Millionen Euro, die Sanierung des Alten Rathauses mit 1,2 Millionen Euro und rund eine Million Euro für den geplanten Grunderwerb mit Gebäude für die Anschlussunterbringung von Flüchtlingen.