Die Heckengäu-Gemeinde gehört zu den Preisträgern beim Landeswettbewerb Quartier 2020. Und bekommt dafür 100 000 Euro Fördermittel.

Mönsheim - Die Teilnahme am Wettbewerb „Quartier 2020 – Gemeinsam.Gestalten“ hat sich für Mönsheim gelohnt. Für das Projekt mit dem etwas sperrigen Namen „Schaffung eines Begegnungsortes für alle Bevölkerungsgruppen und eines niederschwelligen Zugangs zu Beratung und Informationen rund ums Alter“ flossen jetzt 100 000 Euro an Landesmitteln in die Gemeindekasse.

 

Das Geld soll vor allem für die Einrichtung des Erdgeschosses im Alten Rathaus verwendet werden. Denn in diesen Räumen wird künftig das soziale Netzwerk angesiedelt sein. Derzeit steht der Schreibtisch von Heike Noack, der hauptamtlichen Ansprechpartnerin des Netzwerks, noch im Neuen Rathaus gegenüber. Erklärtes Ziel des Netzwerkes ist es, Strukturen aufzubauen, damit Menschen im Alter möglichst lang daheim wohnen bleiben können. Dazu gehören nicht nur Beratung und Information, sondern viele offene Freizeitangebote und Hilfeleistungen.

Die Freude ist groß

„Wir haben uns riesig über den Preis gefreut“, sagt Heike Noack. Es sei der höchstmögliche Betrag gewesen. Vor Kurzem war sie mit dem Bürgermeister Thomas Fritsch bei der Preisverleihung im Neuen Schloss in Stuttgart. Mit dabei war Margit Jäger vom Landratsamt des Enzkreises. Die Sozialplanerin hat die Mönsheimer bei der Antragstellung für den Wettbewerb des Landessozialministeriums unterstützt, erzählt Heike Noack. Dabei war die Heckengäu-Gemeinde bereits gut aufgestellt. „Wir hatten schon alle Fördervoraussetzungen erfüllt“, sagt Thomas Fritsch. Das waren etwa eine Bürgerbeteiligung, bei der im Vorfeld der Bedarf der Menschen im Ort abgefragt worden ist.

Weiter musste der Gemeinderat förmlich beschließen, dass Mönsheim an dem Wettbewerb teilnimmt. Und schließlich musste bürgerschaftliches Engagement vorhanden sein.

100 fleißige Ehrenamtliche

Gerade diese Beteiligung von Ehrenamtlichen sei in der Gemeinde recht umfangreich, betont Heike Noack. „Wir haben hier rund 100 Ehrenamtliche, die sich in vielen Bereichen engagieren.“ Dazu gehören etwa Spielenachmittage oder der offene Mittagstisch, Einkaufsfahrten mit Senioren, Besuchsdienste und vieles mehr. Etliche dieser Angebote finden heute noch in der Alten Kelter statt. Künftig soll es im Erdgeschoss des Alten Rathauses, das bis Ende 2018 saniert sein soll, nicht nur das Büro des sozialen Netzwerks, sondern auch einen Bürgersaal geben. In diesen 80 Quadratmeter großen Multifunktionsraum werden dann einige der Aktivitäten verlagert. Dort soll auch etwa das Gedächtnistraining stattfinden und eventuell noch einige neue Angebote wie ein Stammtisch von Ehrenamtlichen und Asylbewerbern. Der offene Bücherschrank, jetzt noch in der Alten Kelter, soll dort ebenfalls hinkommen. „Außerdem finden dann Menschen mit Beratungsbedarf ganz unkompliziert und manchmal dann auch wie nebenbei einen Ansprechpartner“, fügt Heike Noack hinzu.

Zum sozialen Netzwerk gehört die Gemeinde selbst, das Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg, die Diakonie- und Sozialstation Heckengäu und die Beratungsstelle für Hilfen im Alter des Enzkreises. Mit dabei ist die Unternehmensgruppe Tico aus Pforzheim, die das Projekt „Vitales Wohnen“ realisieren will. An der unteren Zufahrt zum Wohngebiet Gödelmann sollen Wohnungen mit Betreuungsmöglichkeiten entstehen, entweder als Wohngruppen in Form von selbstverwalteten Wohngemeinschaften oder als einzelne Wohnungen. Dabei handele es sich nicht um ein Pflegeheim, erklärt der Bürgermeister. Ins Erdgeschoss soll dann die Sozialstation einziehen. „Wir hoffen, dass das in einem Jahr so weit sein wird“, sagt Fritsch.